Wer trägt denn noch so was?-Volksbänker und Sparkässler bleiben noch dabei!
Als ob man nicht wüsste, wenn man Sparkassen- oder auch Volksbank-Kunde ist, dass das Gegenüber eben bei diesem Geldinstitut schafft, wo man grad hockt. Doch was lugt da dem Bänker aus dem Anzugkragen…? Das Logo der Spaka oder das der Volksbank auf mindestens einer Seite des Hemdkragens. Und dabei passt das so manches mal schon gar nicht zur Wahl der Krawatte.
Dem entgegen hat jetzt JP Morgan reagiert: viele Angestellte dürfen künftig auf Schlips und Kragen verzichten. Eine Reaktion, der in Deutschland andere Banken folgen und den Krawattenknoten lockern…
Und so geht es weiter mit der „neuen Lockerheit in der Wirtschaft“. Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche machte es vor, als er bei den Laureus Sport Awards in Berlin im Anzug mit Fliege und mit weißen Turnschuhen erschien (eigentlich sollte man Sportschuhe sagen, weil man zum Turnen gar keine Schuhe anhat), und zuvor blieb er auch bei der Jahres-Pressekonferenz ohne Krawatte.
Ein Zeichen des Kulturwandels, so wie in anderen Führungsspitzen…Continental oder Deutsche Bank, wo immer öfters auf Krawatten verzichtet wird.
Dresscode. Was immer Manager oder auch Angestellte bei Autohäusern, Autobauern, Medienhäusern oder in der IT-Ranche tragen oder nicht tragen, bei der Finanzbranche war eigentlich mit irgendeinem Dresscode nicht zu spaßen: gedeckter Anzug, weißes Hemd, Krawatte, Manschettenknöpfe; die Damen im dunklen Kostüm, Schuhe mit dezentem Absatz, Strumpfhosen.
Und alles unabhängig von der Jahreszeit, der Tagestemperaturen oder dem persönlichem Stil.
Doch jetzt kommt die amerikanische Großbank, ein Traditionshaus wie JP Morgan Chase, und schafft den Krawattenzwang ab. Doch nicht, um den Angestellten entgegen zu kommen, sondern viel mehr mit dem Signal, dass Banken im Vergleich mit FinTechs „keinesfalls verstaubt sind“.
Doch als Investmentbanker muss man weiterhin Anzug tragen und auch im Kundengespräch ist völlig freie Wahl der Klamotte nicht angezeigt. Drum eben heißt es „casual“, also gehobene Freizeitkleidung mit Jeans, Hemd, Baumwollhose, Polohemd, leichtes Sacco oder Jackett.
Business casual. Wie man liest, ist man bei auch der Hamburger Sparkasse (Haspa) überzeugt, dass gute Beratung nicht von einem Anzug oder einem Kostüm abhängt, sondern von demjenigen, „der in der Wäsche steckt“.
Da es nun aber auch bei Regionalbanken auf Kundennähe ankommt, heißt es auch hanseatisch: Business casual. Also auch schon mal Jeans, offener Kragen und Chinos. Miniröcke und Bermuda-Shorts sind dagegen No go!
Aus Sicht von Stilberatern sei völlig richtig, dass Banken klare Anweisungen geben, weil nur Richtlinien aus der Alpha-Etage klar machen, wie man sich wann zu kleiden hat. Mitarbeiter können ja nicht riechen, wie es die Vorgesetzten haben wollen, auch wenn der Einzelne in der Regel lieber das bequeme und pflegeleichte Kleidungsstück tragen würde.
P.S.
Wie sah das noch vor Jahren schlimm aus, als Fußballtrainer gleich mehrere Firmen-Logis (Mz.?) auf dem Hemdkragen trugen. Aber was macht man(n) nicht alles für Geld…
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