Man wundere sich nicht, wenn das Kabarett meint: „Manche Kinder erscheinen nur deshalb als klug, weil deren Eltern so dumm sind“! – Peng! Nur soviel zum Elternabend. Und tatsächlich gelten die meisten Schüler auch mit der Natur nur noch wenig vertraut. Es fehlten elementare Kenntnisse über natürliche Phänomene: Wo geht denn die Sonne auf….?
Seit 1997 versuchen Experten über den jährlichen Jugendreport bei 1.200 Sechst- und Neuntklässler deren Verhältnis zu Natur bei gleichzeitig zunehmenden Technisierung des Alltags nachzuvollziehen. Ergebnis: weitgreifende Natur-Entfremdung: Angst allein im Wald und ja nicht draußen übernachten…
Die Frage, ob die Sonne im Norden, Osten, Süden oder Westen aufgeht, konnten nur 35 Prozent korrekt beantworten; auch nicht die Frage nach dem genauen Sommer-Monat, in dem die Sonne am spätesten untergeht. […] Drei essbare Früchte, die im deutschen Wald vorkommen, konnte nur rund jeder Zwölfte benennen. Auch auf Feld und Flur bewegen sich die meisten Schüler offenbar eher ohne konkretes Wissen: Nur gut ein Drittel (37 Prozent) von ihnen konnte drei hierzulande angepflanzte Getreidearten nennen, jeder fünfte kannte überhaupt keine.
Dass Hühner nur ein Ei pro Tag legen, wussten gerade einmal 19 Prozent, 40 von 100 konnten keine Antwort geben, ebenso viele lagen mit ihren Vermutungen falsch.
Insgesamt betrachtet hatten Landkinder eine etwas engere Beziehung zur Natur als Stadtkinder und bewiesen bei den einschlägigen Fragen auch etwas mehr Wissen über die Natur. Ihre Eltern sind zu größeren Anteilen uneingeschränkt damit einverstanden, dass sie sich unbeaufsichtigt in der freien Natur aufhalten (50 Prozent bei den Eltern von Landkindern, gegenüber 35 Prozent der Eltern in Großstädten).
Und eines wurde auch klar: Mehr als die Hälfte aller Jugendlichen verbringen täglich viel Zeit vor elektronischen Medien. 78 Prozent der Jugendlichen, die ihre Freizeit am liebsten in ihrem Zimmer verbringen, schauen mehr als drei Stunden auf Bildschirme aller Art. […]
Natur und mediale Umwelt stehen also in unmittelbarer Konkurrenz um die Aufmerksamkeit der Jugendlichen.
Dass jedoch „die Natur“ allein offenbar auch nicht glücklich macht, hat bereits der Jugendreport 2010 ergeben: 54 Prozent der Befragten gaben an, beim Spazierengehen am liebsten Musik zu hören.
Schreibe einen Kommentar