Eigentlich ist es wie bei der Mobilität mit dem Auto: der eine leistet sich (wenn auch nur geleast) einen Macan von Porsche und ein andere glaubt, mehr Fahrzeug als ‘nen DACIA Stepway braucht es nicht. Und weil beides schließlich auch vom Geldbeutel abhängt, ist das wie bei der privaten Krankenversicherung: der eine zahlt gerne mehr, ist selbständig oder wurde als beamteter Lehrer wegen des offenen Restes zur Beihilfe dazu verpflichtet, die 100 Prozent-Versorgung fest zu machen.
Was also soll der laufend diskutierte Fünf-Schritte-Plan der SPD, mit dem diese sich verstärkt für eine Bürgerversicherung einsetzt? Ein Papier als „Weg zur Bürgerversicherung“, das zwar die privaten Krankenversicherungen nicht sofort abschaffen will, jedoch langfristig geschehen soll und kann.
Klar, dass der PKV-Verband das Vorhaben kritisch sieht und Nachteile aufzeigt, auch wenn auf die private Krankenversicherung (PKV) in 2017 stürmische Zeiten zukommen. Denn fürs Wahljahr erhöht man die Beiträge, was die Forderung vieler Kritiker nach einem zu ändernden Gesundheitssystem verstärkt.
Noch nie seien die Kosten für den privaten Krankenversicherungsschutz so deutlich gestiegen und noch nie waren mit rund 65 % so viele Versicherungsnehmer bei den PKVen von Beitragsanpassungen betroffen. Warum aber „nährt dies den Ruf nach einer Bürgerversicherung“, der einheitlichen Krankenversicherung, in die jeder Bürger einzahlt?
Da will man eine gesundheitliche Nahversorgung auf höchstem Niveau, bei jedem Wehwehchen ein CT oder eine MRT, und wundert sich über steigende Kosten.
Die SPD neben den Linken und den Grünen treibt die Bürgerversicherung weiter voran, wobei damit auch die privaten Krankenversicherungen abgeschafft würden. Nun aber will die SPD eher die private und gesetzliche Sicherung angleichen.
Einmal mit einer höheren Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung und einer angepassten Versicherungspflichtgrenze.
Damit müssten sich viele hoch dotierte Angestellte als derzeit Privatversicherte wieder gesetzlich versichern; ihr Zugang zur PKV würde schwieriger. Doch so gingen den privaten KVen langfristig die Versicherten aus: ein Ende auf Raten.
Beamte sollen dann Wahlfreiheit erhalten und einen „Zuschuss“ bei der gesetzlichen Absicherung bekommen, und auch weitere Einkunftsarten unterlägen dem Krankenkassenbeitrag.
Anzugleichen seien auch die Vergütungen für Ärzte, die bei Privaten schon mal das 2,3- oder gar das 3,5-fache vereinbaren.
Dass mit einer Bürgerversicherung nach SPD-Plänen eine schlechtere medizinische Versorgung eintrete, scheint den „Sozis“ vorerst „wurscht“ zu sein, denn auch jeder Arztpraxis würden ohne die private Liquidation durchschnittlich 49.000 Euro im Jahr fehlen.
Vor der Bürgerversicherung sollte man auch die Landesregierungen warnen, denn würden alle Beamten gesetzlich versichert, wären auch die Arbeitgeber-Beiträge fällig.
Eine Milchmädchen-Rechnung, wie wohl auch die Maut eine ist.
Heißt es also, abwarten und Tee trinken, denn zu jeder Therapie frage man vor der Bundestagswahl im September 2017 erstmal den Arzt oder den Apotheker.
Kommt es jedoch zu einer rot-rot-grünen Regierung, könnte es für die PKVen allerdings eng werden.
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