Seine TV-Präsenz war manchem manchmal zu viel, denn Jens Spahn ist ein konservativer Konservativer, „der in der Integrationspolitik lieber fordert als fördert, der einen klaren Kurs gegen einen überbordenden Sozialstaat und zu üppige Rentenerhöhungen fährt und der sich gerne mit flammende Plädoyers für Recht und Ordnung gefällt“. Der in dieser Haltung lange auch der Kanzlerin, seinen Wählern und sich selbst gefallen wollte…
Dass der CDU-Politiker in seiner Neigung nun eben auch schwul ist, gilt wahrscheinlich nicht nur für einige konservative Konservative als wohl eher „sonderbar-skurrile menschliche Orientierung“.
Nach dem überraschenden Schwenk der Kanzlerin steht Spahn, der dem Vernehmen nach mit seinem Partner in einer langjährigen Beziehung ohne Affären und Schlagzeilen lebt und gerne ein Kind adoptieren würde, als Person für den historischen Richtungswechsel.
Nun hat die CDU-Chefin Merkel die Abstimmung für die Homo-Ehe im Bundestag ohne Fraktionszwang zugelassen; das Ergebnis ist bekannt.
Da kann ja nun auch Span als Gastautor schreiben, und er tat’s, wie er sich erinnert, dass Homosexuelle im katholischen Münsterland früher diskriminiert worden seien und wie sich seither alles verändert habe: „verdruckste Verklemmtheit“ in den 90er Jahren übers Schwulsein sei vielfach einer gelassenen Offenheit gewichen.
Da mag es trotzdem kaum interessieren, wie Span und Partner mit sich selbst und im Falle einer von Amts wegen erlaubten Adoption mit dem Kindlein umgehen werden, würden oder wollen.
Denn nicht alles, was man gerne hätte, wollte oder wünschte, geht in Ordnung.
Und dass zwei Männer in der Männerehe ein Mädchen oder gar zwei adoptieren, geht ja wohl gar nicht.
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