…Ungleichheit nicht tolerieren
Wer immer auch zur Elite zählt oder glaubt, dazu zu gehören, der horche auf: der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, fordert auf den Wahlerfolgs der AfD, stärkeren Einsatz gegen soziale Ungleichheit in Deutschland zu zeigen.
Das starke Ergebnis der rechtspopulistischen Partei bei der Bundestagswahl sei auch „eine Niederlage der sogenannten Eliten“, so der Ökonom vor der DPA in Berlin.
Es sei längst Zeit, dass die Privilegierten in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft „ihre Scheuklappen ablegen und endlich eingestehen, dass die Ungleichheit in Deutschland einen enormen sozialen Sprengstoff darstellt“.
Vorbei die Zeiten, in denen „die soziale Marktwirtschaft … ihr Versprechen der Chancengleichheit, Eigenverantwortung und Teilhabe“ erfülle.
Die Reallöhne sowie die Einkommen der unteren 40 Prozent der Haushalte seien heute niedriger als vor 20 Jahren, kritisierte der Ökonom. Jeder Fünfte befinde sich in einer nicht typischen Beschäftigung. Fratzscher forderte eine „Investitionsoffensive in Bildung, Qualifizierung, Teilhabe und Innovation“.
Damit stößt Fratzscher ins selbe Horn wie bereits Siemens-Chef Joe Kaeser: man habe die Wähler der AfD lediglich zu Personen am Rande der Gesellschaft erklärt. Wer sich aber dauerhaft zurückgesetzt fühlt, müsse „eingebunden werden und eine Perspektive erhalten“.
Jürgen K. meint
…nun halt doch nochmal zu Herrn Fratzscher.
Die Ungleichheit nimmt seit 2005 nach Gini-Koeffizient weder bei Einkommen noch bei Vermögen zu. Dass viele Leute kaum Einkommenszuwächse als Arbeitnehmer hatten, hängt auch mit gestiegenen Steuern (kalte Progression) und den laufenden Sozialabgaben zusammen. Ebenso sind wegen der Wohnungsnot die Mieten überproportional gestiegen und werden weiter steigen.
Wir haben ja jetzt noch 1,5 Millionen „Gäste“ mehr, die Wohnungen wollen und
Sozialleistungen beanspruchen. Jedoch hat jeder, der 2005 arbeitslos war und jetzt einen Job hat, mit Sicherheit einen Einkommenszuwachs zu verzeichnen.
Dass die AfD hauptsächlich durch Ungleichheit zu erklären ist, halte ich für absoluten Unsinn (s.o.) Jedoch glaube ich schon, dass die deutsche Unterschicht, wenn man die so nennen will, mit den Flüchtlingen um Sozialleistungen, sonstige staatliche Leistungen und Wohnungen konkurriert und so ein Teil des Wahlergebnisses erklärt werden kann.
Genauso wichtig sind aber auch kulturelle Identität, Sicherheit auf den Straßen, mangelnde Bildungschancen in Schulen mit hohem Migrantenanteil usw.
Nicht umsonst haben sehr reiche Wahlkreise im Westen wie Heilbronn und Ingolstadt weit überproportional AfD gewählt.
Wie wäre es, wenn die Regierung das mal ernst nehmen würde und sähe,
dass die Bevölkerung keine Masseneinwanderung aus dem Nahen Osten haben will,
anstatt sich darum zu kümmern, jetzt eine Vermögenssteuer einzuführen und auch noch zu hoffen,
dass dann die Ungleichheit abnimmt und sich die Lage beruhigt. So ein Unsinn.