… von Karies-Keksen bis zum Palmöl-Müsli
Kinderkekse, die zu einem Viertel aus Zucker bestehen, oder Ochsenschwanzsuppe ohne Ochsenschwanz: Die Aktivisten von Foodwatch vergeben auch 2017 den „Goldenen Windbeutel“ für die dreisteste Werbelüge des Jahres.
Die Nominierten sind…
„Alete – Kinderkeks“, die „babygerecht“ und ab dem achten Monat „zum Knabberlernen“ geeignet seen, so wirbt Hersteller Alete auf der Verpackung.
Doch Foodwatch stellt fest: „Mit 25 Prozent Zucker sind die Kinderkekse zuckriger als Leibniz Butterkekse und damit alles andere als babygerecht, denn so wird früh Karies initiiert…
„Bauer – Protein Drink Vanille“ Die Protein-Milch mit Vanille-Geschmack soll sich an eine „fitnessorientierte und alltagsaktive Zielgruppe“ richten. Nach Foodwatch zieht Hersteller Bauer den Kunden allerdings „das Geld aus der Tasche“. Das Produkt koste etwa 50 Prozent mehr als andere Vanillemilch, und das zugesetzte Protein sei völlig überflüssig. Denn auch wer viermal die Woche jogged, brauche laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) keinen Protein-Zusatz.
Und so werden auch ein Müsli aus Chia-Samen, Milch mit extra viel Protein oder babygerechte Knabber-Kekse als besonders gesund angepriesen.
Und eben deshalb vergeben die Verbraucherschützer von Foodwatch den Negativ-Preis „Der goldene Windbeutel“. Auf www.foodwatch.de können Verbraucher bis zum 26. November abstimmen, wer den Preis für die dreisteste Werbelüge des Jahres erhalten soll. Zur Wahl stehen fünf Produkte.
Für den Negativ-Preis stehen dieses Jahr auch „Continental Foods“ steht zur Wahl. Aus deren Food-Design stammt eine Dosensuppe, die nach Etikett auch Ochsenschwanz enthelte. Doch eben jene Zutat suche man in der Suppe vergeblich, stellt Foodwatch hierzu fest. In einer Stellungnahme erklärt das Unternehmen, es sei „aus Qualitätsgründen“ auf diese Zutat verzichtet worden.
Ebenfalls nominiert sind das „Urlegenden Müsli Quinoa, Apfel, Cranberries & Chia-Samen“ von Kellogg’s und das „Becel Omega-3 Pflanzenöl“ von Unilever.
Der Schmäh-Preis wird dieses Jahr zum siebten Mal vergeben. Der Hersteller des Produkts mit den meisten Stimmen soll den Negativpreis am Firmensitz erhalten.
Preisträger des „Goldenen Windbeutels“ waren in den vergangenen Jahren unter anderem der Trinkjoghurt Actimel von Danone (2009), die Milch-Schnitte von Ferrero (2011) und ein Instant-Tee für Kinder von Hipp (2012).
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