„Ja, sagen Sie, was ist denn dös? Sie sind ja richtig adipös!?“ – Tagtäglich werden übergewichtige oder adipöse Personen diskriminiert. Auch im Job werden sie oft benachteiligt. Doch darf man ihnen kündigen oder ihnen eine Vertragsverlängerung verwehren?
Das Gesetz verbietet es, jemanden wegen seines Alters, Geschlechts oder Behinderung benachteiligen. Adipositas, also Übergewicht, kann jedoch nicht als Behinderung gelten.
Und so sind Arbeitsgerichte immer wieder damit befasst, dass Arbeitnehmer wegen ihres Übergewichts benachteiligt werden.
Die Ergebnisse sind dann auch schon mal überraschend, weil Urteile ganz unterschiedlich ausfallen. Juristisch angesagt ist jedoch eine „stringente Linie“, nach der immer der Einzelfall zu berücksichtigen ist.
Im Falle eines Kraftfahrer, der befristet eingestellt worden war, hatte auch das Landesarbeitsgericht Niedersachsen (Az. 10 Sa 216/16) zu entscheiden. Sein BMI betrug bei Einstellung 41,67 Kilogramm/Quadratmeter oder dem Adipositas Grad III (Adipositas permagna) und war nach zwei Jahren auf 44,5 Kilogramm/Quadratmeter angestiegen. Der Arbeitgeber lehnte deshalb ab, das Arbeitsverhältnis fortzusetzen, weil der Vertrauensarzt mittelfristig eine Gesundheitsgefährdung erwartete.
Eine Entscheidung, einen Arbeitnehmer nicht weiter zu beschäftigen, benachteiligt zwar diesen, doch ist nicht jede Benachteiligung auch verboten. Denn das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verhindert nur die Benachteiligung wegen des Alters, des Geschlechts oder einer Behinderung.
Ist aber die Adipositas eine Behinderung? Es kommt als drauf an.
Wenn sie, die Behinderung durch z.B. Adipostas, Einschränkungen mit sich bringt, ja!
Und zwar dann, wenn sie den Arbeitnehmer an der vollen und wirksamen Leistung im Beruf dauerhaft hindert.
Also dann, wenn der Arbeitnehmer wegen eingeschränkter Mobilität oder bestimmter Krankheitsbilder seine berufliche Tätigkeit ganz oder teilweise nicht mehr ausüben kann.
Ist die Fähigkeit zur Arbeitsleistung durch die Adipositas nicht beeinträchtigt, stellt diese auch keine Behinderung dar.
Auch wenn die Adipositas im Einzelfall nicht als Behinderung anzusehen ist, kann jedoch eine hierauf beruhende Benachteiligung des Arbeitnehmers eine schwerwiegende Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts unzulässig sein.
Fakt und Recht ist: „Ist ein Arbeitgeber mit dessen Unternehmenszweck auf Gesundheit und Körperbewusstsein ausgerichtet, darf er berücksichtigen, dass ein Arbeitnehmer mit Adipositas die Glaubwürdigkeit des Unternehmens in der Außenwahrnehmung infrage stellen könnte. Eine hierauf beruhende Benachteiligung des Arbeitnehmers mag von diesem als persönliche Herabsetzung empfunden werden, wird aber regelmäßig keine schwerwiegende Verletzung des Persönlichkeitsrechts darstellen. In einer freiheitlichen und pluralistischen Gesellschaft kann nicht alles, was nach gängigen Vorstellungen taktlos ist oder persönlich als kränkend empfunden wird, mit den Mitteln des Rechts unterbunden werden….“
Adidas oder adipös?
Ja, sagen Sie, wie kommt denn dös?
Sie sind ja richtig adipös…??!!
Es klingt auch anders wohl nicht netter,
denn Sie sind fett, ja eher fetter!
Wie kam das bloß, wo ist das her?
Das kam doch nicht von ungefähr!
Sie schwammen sommers 100 Bahnen,
ich kann es deshalb nur erahnen.
Wohl dachten Sie die letzten Jahre,
dass Kalorien man nicht spare,
sondern sie, weil ’s meistens schmeckt,
am besten in den Ranzen steckt…
Nun hat der Magen nichts dagegen,
wenn man ihn normal würd‘ pflegen.
Doch hat er stündlich viel zu tun,
statt sich mal halbtags auszuruh’n.
Dann geht das gleich drauf auf den Darm,
und auch dem wird ’s dann zu warm.
Denn Fett-Verbrennung, wie man weiß,
kommt noch deutlich vor dem Sch…..!
So hat die Verdauung nun
bei so viel Fress wohl gut zu tun.
Setzt sich das Ganze physisch ab,
macht die Figur dann auch bald schlapp.
Doch ist die Form erst ruiniert,
lebt sich‘ s gänzlich ungeniert.
Man erklärt dem Vis-a-Vis,
dass man viel doch gar nicht iss‘.
Bewegung habe man genug,
doch ist das alles Selbstbetrug!
Auch wenn man schimpft,
dass ’ne Diät
wohl recht deutlich kommt zu spät,
Denn des Einzelnen Figur
ist nicht nur Ergebnis der Natur,
stammt von Kalorien, die man hatte
von des Schlachters Edelplatte.
Und die Moral von der Geschicht‘ :
Kilogramm und ihr Gewicht
kommen vom Verzicht wohl nicht!
Drum sollte man wohl nicht vergessen:
Adipös kommt meist vom Fressen.
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