Schulverbot für Handys – Frankreich will das „Interdit“
Ja, was nun? Moderne Zeiten auch für Kids oder eben doch nicht? Aktuell will man in Frankreich Mobiltelefone an Schulen verbieten und für die Teilnahme in sozialen Netzwerke ein Mindestalter bestimmen. Erste Kritik kommt…ja, von Eltern!
Da wären dann die Hausmeister oder die Klassenlehrer nicht zu beneiden, wenn sie denn gleich in aller Früh Handys einsammeln und wegsperren sollen.
Das nun hat man sich für 2018 schon mal in Frankreich ausgedacht: Mobiltelefone gleich am Schultor bis mittags nach Schulschluss einzufordern. Denn nur auf solche Weise könnten sich die jungen Franzosen wieder besser konzentrieren und frei auf dem Schulhof spielen, statt Videos zu gucken, so der französische Bildungsminister.
Doch der Vorschlag regt auf, weil Frankreich damit weitergeht als die Nachbarländer und zum Beispiel auch die Bayern-Behörde.
Denn dort reagierte man bereits 2006 auf Ereignisse auf Pausenhöfen, wo Schüler verprügelt und die Szenen gefilmt wurden. Auf ersten Zuspruch sind jedoch inzwischen Schülerverbände und Eltern gegen diese Verbots-Regelung im bayrischen Schulgesetz, das bald wieder aufgehoben werden könnte.
Oberstufenschüler in Frankreich sind indes der Ansicht, man solle allen Jugendlichen beibringen, mit diesem Gegenstand eben besser umzugehen. Denn wer will und kann schon morgens 600 bis 1000 Telefone einsammeln?
Was aber bereits gilt ist die Tatsache, dass die meisten Grundschulen und weiterführende Collèges in der Hausordnung bestimmen, dass die Telefone im Schulgebäude ausgeschaltet sein müssen. Auf den Pausenhöfen sind sie allerdings meistens erlaubt.
Wer aber beschwert sich? In sozialen Foren und in Interviews!? Es sind vor allem Eltern, die es längst gewöhnt sind, das sie ihre Kinder immer an der „digitalen Nabelschnur“ haben und erreichen können.
Denn sie sollen anrufen, wenn Unterricht ausfällt, oder man will den Abkömmling in der Pause per SMS unterstützen, falls sie gemobbt werden.
Fakt ist: Handys sind auch bei jüngeren Schülern klare Sache. Und si sond es in Frankreich 94 von jeweils 100 12-Jährigen, die ein Handy nutzen.
Wer jedoch Handys an Schulen verbieten will, der muss auch die Eltern beruhigen und klar machen, dass ein Verbot sinnvoll ist.
Denn Handys lenken ab, vor allem durch Videos und SMS-en und die Aufmerksamkeit für den Unterricht geht flöten…
Wie aber vorgehen und die Handys jeden Tag neu aufbewahren?
Versprochen hat das Ganze Präsident Emmanuel Macron, denn die neuen Technologien werden auch gepriesen, wenn an Schulen mehr Computer genutzt werden könnten und im flachen Land ein schnelles Internet gegeben ist.
Und dennoch sollte man Schülern tagsüber eine digitale Auszeit abverlangen, wenn die Telefone in den Schultaschen bleiben. Es sei denn, jemand widersagt sich den Regeln.
Gleichzeitig könnte ein Handyverbot zu mehr Gleichheit auf dem Schulhof führen und keiner sollte mehr mit einem neuen Modell protzen…
Die Steigerung wäre, das gesetzliche Mindestalter für soziale Netzwerke wie Facebook oder Whatsapp von 13 auf 16 Jahre anzusetzen, was auch Cybermobbing verhindern könnte. Das ginge künftig jedoch nur, wenn bei der Anmeldung der Ausweis gescannt würde.
Mit der Mindestalter-Regelung wäre Frankreich weiter als die EU denn ab Juni gilt die neue Datenschutz-Grundverordnung, mit der die Europäische Union das Mindestalter auf 16 Jahre anhebt…
Ein pädagogisches Problem, das (noch) zu lösen sein wird…
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