„Klug wie die Mama und hübsch wie der Papa?“ – Oder doch eher umgekehrt? – Oder doch eher nur das Talent von Opa…? – Wenn Eltern glauben, ihr Kind sei hochbegabt, dann lässt sich pädagogisch aber doch erkennen, ob diese Kategorie für den „Abkömmling“ tatsächlich vorliegt.
Doch, was ist Hochbegabung? Wie wird sie gemessen? – Denn „Hochbegabung“ steht für eine Vielzahl mehr oder weniger komplexer Modellvorstellungen. Die Klassifikation einer Person als intellektuell „hochbegabt“ beziehungsweise seine Abgrenzung von „nicht hochbegabten“ macht grundsätzlich Maßstäbe als „spezifische Kriterien“ erforderlich.
Eine Konvention ist, eine Person dann als „hochbegabt“ zu bezeichnen, wenn sie in einem einschlägigen Intelligenztest eine Leistung erzielt, die über der jeweiligen Durchschnittsleistung IQ > 130 liegt. D.h. konkret: einer von 50 Probanden ist in der Lage, eine entsprechend hohe Testleistung zu erbringen.
Auf den ersten Blick attraktiv sind mehrdimensionale Modelle. Sie erweitern das Spektrum an Begabungsbereichen, benennen unterschiedliche Bedingungen für Hochbegabung und deren Formen.
Dazu gehören drei gleichberechtigte, jeweils überdurchschnittlich ausgeprägte Fähigkeiten:
* intellektuelle Begabung (Above Average Ability),
* hohe Aufgabenmotivation (Task Commitment) und
* Kreativität (etwa originelles und flexibles Denken, Sensibilität für ästhetische Details)
Ein sog. Münchner Hochbegabungsmodell differenziert „relativ eigenständige Begabungsbereiche mit jeweils bereichsspezifischen Potenzialen für Hochbegabung“:
* intellektuelle Fähigkeiten (sprachlich, mathematisch und nonverbal-konstruktiv),
Doch gilt die empirische Tragfähigkeit solcher mehrdimensionaler Modelle derzeit auch als umstritten, weil allein schon die allgemeine Intelligenz immer noch als bester Indikator für hohe Leistungskriterien darstellt. So sind nach wie vor Intelligenztests eine sicher Methode, kognitive Fähigkeiten von Hochbegabung zu diagnostizieren.
Intelligenzmessungen im Vorschul- und Grundschulalter sind jedoch bedingt verlässlich, weil stabile Ergebnisse erst ab neun Jahren möglich schein.
So sind Checklisten für Eltern und Lehrkräfte beliebt, um hochbegabte Kinder zu identifizieren. Doch gelten die verwendeten Items (Aussagen oder Beobachtungskategorien) meist als wenig präzise, wenn nicht gar als bizarr formuliert.
Somit gilt als eindeutig:
Hochbegabung kann nicht allein von Lehrkräften spezifiziert werden. Vielmehr sind Institutionen „mit besonderen Personal- und Fachkompetenzen“ hinzuzuziehen.
Denn es ist stets auch zu prüfen, „ob sowohl die kognitive Entwicklung, die Schulleistung und die Lernmotivation als auch die körperliche und die sozial-emotionale Entwicklung gegeben sind.
Ergänzend können hochbegabten Schülern statt des regulären Klassenunterrichts zeitabhängig spezielle Angebote gemacht werden, wobei Inhalte und Anforderungen den Lernmöglichkeiten und Interessen der Hochbegabten Weise entsprechen sollten.
Dabei kann sich zeigen:
* hochbegabte Schüler setzen ihr Vorwissen ein,
* sie verfolgen zielstrebig eigene Lerninteressen,
* arbeiten selbstständig,
* erweitern ihr Wissen,
* „treiben den Unterricht voran“,
* sie bringen ihre Kompetenzen und Ideen ein und
* übernehmen teilweise Lehr- oder Helferfunktionen.
Schreibe einen Kommentar