Jüngst war der Welttag des Radios (13.2.), der wieder mal beweisen sollte, das Radiohören beliebt sei. Zumindest nach einer Umfrage der Meinungs-Forscher von Yougov im Auftrag des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronik-Industrie (ZVEI), für die im Oktober 2018 2.016 Personen in Deutschland ab 14 Jahren zu diversen Technologien der Zukunft befragt wurden.
Demnach hören 84 von 100 Befragten Radio, was als bemerkenswert gilt für eine altbekantes Medium, das seit fast hundert Jahren Musik, Unterhaltung und Informationen über den Äther vermittelt und längst mit einer Vielfalt an Medien im Wettbewerb steht.
Und dabei spiele das Alter der Hörer beim Radio hören eher keine Rolle, denn bei den 14- bis 34-Jährigen wie bei den „Best-Agern“ (55 plus) liegt die Nutzung bei 83 bzw. 85 Prozent.
Dem steht das Musik-Streaming entgegen: 75 Prozent der „Millenials“ nutzen die Angebote des Audio-Streamings, bei den Befragten über 55 Jahre sind es dagegen nur 26 Prozent.
Was die Zuhörer schätzen: das vielfältige Musikangebot mit 90% und insbesondere die laufenden Infos.
Nachrichten und Reportagen liegen bei 66 von 100 der Radiohörer hoch im Kurs, Bildungsinhalte sprechen 19 von 100 an. Sogenannte Podcasts, die man zeitunabhängig auch bei Radiosendungen auf internetfähigen Endgeräten nutzen kann, werden von neun Prozent dieser Befragten abgerufen.
Nimmt man den Digitalisierungsbericht 2018 der Landesmedienanstalten hinzu gilt weiter: 94 von 100 der deutschen Haushalte nutzen mindestens ein Gerät zum Radioempfang.
Doch trotzhohem UKW-Anteil erobert das Radio zunehmend die digitale Welt: seit Mitte 2018 soll jeder sechste Haushalt in Deutschland über mindestens ein DAB+ Endgerät verfügt haben.
Insgesamt ist die Anzahl der DAB+ Empfänger auf 7,4 Mio. Stück gestiegen (ein Wachstum seit 2017 von über 1,2 Mio. Stück).
Hinzu kommen immer mehr Autoradios mit DAB+ Empfang (2018: +700.000 Stück auf 4,41 Mio.).
Ein staatlicher Eingriff, aktuell diskutiert, der für Radiogeräte den Einbau eines Digitalradioempfängers vorschreiben soll, gilt jedoch weder erforderlich noch als hilfreich.
Denn für den Verbraucher sind Geräte aller Ausstattungsmerkmale und Marken verfügbar, weshalb er seine Bedürfnisse aus einem breiten Angebot wählen kann.
Schreibe einen Kommentar