Ab Montag, den 29.Juli, hat die Menschheit mal wieder alle natürlichen Ressourcen vorzeitig aufgebraucht, die die Erde innerhalb eines Jahres wiederherstellen und damit nachhaltig zur Verfügung stellen kann. Laut Berechnungen des Global Footprint Networks ist der sogenannte Welterschöpfungstag (Earth Overshoot Day) erneut weiter nach vorne gerückt und liegt erstmals im Juli.
Vor 20 Jahren lag er noch im Oktober. „Wir konsumieren und wirtschaften als gäbe es kein Morgen. Die Zeche dafür zahlen unsere Kinder und Enkelkinder.
Wir müssen den Raubbau beenden und endlich in den natürlichen Grenzen der Erde leben. Dafür müssen wir unsere Finanz- und Wirtschaftssysteme auf Nachhaltigkeit umstellen“, fordert Eberhard Brandes, geschäftsführender Vorstand des WWF Deutschland.
Die Weltbevölkerung verbraucht inzwischen jährlich 75/100 mehr natürliche Ressourcen als die Erde zeitgleich erneuern kann. Die Auswirkungen der seit Jahrzenten andauernden Übernutzung der Ökosysteme, die Wasser, Nahrung und Energie liefern, sind zunehmend spürbar. Laut WWF erfasst die Klimakrise alle Kontinente. Dürre und extreme Wetterereignisse, Hungersnöte, Wassermangel und Meeresverschmutzung nehmen immer dramatischere Ausmaße an. Regenwälder werden abgeholzt, Korallenriffe kollabieren und Arten verschwinden komplett. „Wir müssen das Paradigma des weltweiten Wirtschaftswachstums ohne Rücksicht auf die Leistungsfähigkeit der Erde schleunigst hinter uns lassen. Umwelt- und Klimaschutz gebührt bei politischen wie wirtschaftlichen Entscheidungen die Vorfahrt“, fordert Herr Brandes.
Wir in den „entwickelten“ Ländern benötigen drei Erden
Mit Blick auf den ökologischen Fußabdruck leben Länder wie etwa die USA oder Deutschland auf besonders großem Fuß. Hätte die gesamte Weltbevölkerung denselben Jahresverbrauch wie hierzulande, wären dafür die Ressourcen von drei Erden notwendig.
- Der EU-Erschöpfungstag lag laut Global Footprint Networks am 10. Mai,
- Deutschland hatte seinen Overshoot Day bereits am 3. Mai.
„Für unseren Lebensstil fallen in Südamerika, Afrika oder Asien Bäume, verschmutzen Flüsse, schwinden Tierbestände oder sterben Arten ganz aus. Deutschland als erfolgreiche Industrienation gehört an die Spitze einer weltweiten Bewegung für eine faire und die Grenzen der Erde respektierende Wirtschaft“, so WWF-Vorstand Eberhard Brandes. „Statt die wirtschaftlichen Potenziale zu heben, die im ökologischen Fitmachen unserer Energie-, Verkehrs- und Landwirtschaftssysteme stecken, stehen wir aber in Deutschland weiter auf der Bremse“, kritisiert Eberhard Brandes die aktuelle Politik der Bundesregierung.
Laut WWF kann im Alltag jeder Mensch etwas zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen…
- vom Einkauf regionaler und saisonaler Bio-Lebensmittel und dem Verzehr von weniger Fleisch
- über die Wahl umweltfreundlicher Mobilität und die grüne Geldanlage
- bis zum politischen Engagement für eine gesunde Umwelt.
„Wir haben es selbst in der Hand, Wirtschaft und Politik zu treiben und zu zeigen ‚Nicht mehr mit uns!‘. Nie war es wichtiger für unseren Planeten zu kämpfen“, appelliert Brandes.
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