Alles (nicht ganz) ernst gemeint oder aber nur mit Ironie zu lesen
Wer gelegentlich oder laufend auf ein sogenanntes „Job Board“ schaut, was besonders bei den Anzeigen von Großunternehmen, Konzernen und den Mittelständlern gilt, dann wird man feststellen, dass wohl einer von dem anderen gar abschreibt, denn die allseits beliebten „Bullet Points“, was also vom zukünftigen Stelleninhaber (w/m/d) gefordert wird, liest sich oft abstrakt.
Sind doch solche „Listen“ in 99 von 100 Fällen austauschbar und die Inhalte zur Interpretation frei.
Bringt man seine bisherige Arbeitserfahrung und seine wort-feile Bildung mit ein, werden die wohlfeinen Formulierungen auch noch als „realitätsferne Euphe-mismen“ entlarvt.
Wer dagegen noch jung ist im Beruf und wem der Durchblick fehlt, der möge sich zehn regelmäßig benannte Anforderungen an den Bewerber lesen und dazu die eigentliche Bedeutung erkennen:
Konzeptionsstärke
Sie können in PowerPoint das Motiv bei geklauten Stock-Fotos freistellen.
Unternehmerisches Denken
Sie können gut Kosten drücken, vor allem Ihre eigenen.
Hohes analytisches Denkvermögen
Sie wissen, wie der S-Verweis in Excel funktioniert und sind bereit, es anderen zehnmal am Tag zu erklären.
Kreativität
Sie haben Lust, bei Teammeetings regelmäßig „Guten Morgen!“ in einem Wölkchen auf das Flipchart zu malen.
Teamfähig
Sie lassen sich auch durch Mobbing im Anfangsstadium nicht die Laune verderben.
Hohe Konfliktfähigkeit
Sie drücken Ihre Meinung durch, auch bei stichhaltigen Gegenargumenten (wichtig für den rasanten Aufstieg).
Hohes Maß an Belastbarkeit
Sie haben schon vor fünf Jahren Ihren einzig verbliebenen Freund aus der Schulzeit vergrault.
Hohe Reisebereitschaft
Ihre zweite Scheidung ist bald durch.
Sichere Englischkenntnisse
Sie können auf dem Betriebsfest beim Karaoke Gloria Gaynors „I will survive“ fast fehlerfrei mitsingen.
Hohe Erfolgsorientierung
Sie finden Vergütung als Provision super, gab es doch früher Taschengeld auch nur, wenn das Zimmer aufgeräumt wurde.
Frei nach XING und Dr. Nico Rose; Arbeit besser machen, erschienen bei Haufe
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