Wir nennen unseren türkischen Nachbarsjungen seit er zwei Jahre alt ist nur „Buddha“, denn er ist inzwischen mit neun Jahren so „adipös“, dass sich auf seinem Schulweg nahezu jeder Passant sich nach ihm umdreht.
Nein, krank ist er eher (noch) nicht; denn auch sein Vater ist stark übergewichtig, denn auch der wird gefüttert wie seine erwachsenen Cousinen bereits zu dick sind.
Radfahren, Fußball, Schwimmen…nein! Zu Fuß von der Schule heim, ja, wobei „Buddha“ sich sicher jetzt schon die Knie kaputt läuft ujnd fete Schenkel aneinander reiben….
Aktueller Fakt:
Der Anteil der stark übergewichtigen Kinder ist nach Angaben der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) bundesweit weiter gestiegen.
Das sind die Kinder bis 17 Jahre, die unter extremem Übergewicht (Adipositas) leiden und deren Anteil von 2008 bis 2018 um 30 Prozent zugenommen hat. Damit ist jedes siebte Kind in Deutschland zu dick.
Folglich bringen immer mehr junge Menschen zu viele Kilos auf die Waage, was eine aktuelle Datenerhebung der KKH Kaufmännische Krankenkasse zeigt.
Bei den Acht- bis Elfjährigen ist die Zunahme mit 36/100 am höchsten und in allen Altersklassen sind Jungs höher beteiligt.
Am Robert Koch-Institut beweist die KIGGS-Studie für 2014 bis 2017, dass bundesweit 15 von 100 Mädchen und Jungen zwischen drei und 17 Jahren an Übergewicht leiden, sechs Prozent an Adipositas.
Zahlen, die besorgt machen, denn dicke Kinder von heute sind die kranken Erwachsenen von morgen, was nicht nur Ernährungswissenschaftler wissen.
Zu hohes Körpergewicht kann in der Folge zu weiteren chronischen Erkrankungen führen. Das reicht von Diabetes, Fettstoffwechsel-Störungen und Fettleber über Arteriosklerose, Gicht sowie Rücken- und Gelenkerkrankungen bis Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs.
Weitere Studien belegen zudem, dass die Lebenserwartung von Übergewichtigen reduziert ist wie bei Rauchern.
Gründe, dass Kinder übermäßig viel essen und dann krankhaft übergewichtig werden, kann verschiedene Gründe haben.
Sind bereits die Eltern zu dick, ist das Risiko von vornherein höher. Fehlt dann noch Bewegung der Generation Online und kommt fettreiche Ernährung hinzu, sind fette Körper programmiert.
Selten ist der Proband krank an der Schilddrüse und auch die Nebenniere ist nicht ursächlich fürs jugendliche Übergewicht.
Viel eher ist es das unkontrollierte Essverhalten bis hin zu (Fr)Ess-Attacken bei Streit in der Familie oder Stress in der Schule oder durch Langeweile.
Und so leiden fettleibige Kinder meist nicht nur körperlich, sondern auch seelisch, denn sie werden gehänselt, ausgegrenzt und stigmatisiert. Das beschämt und macht minderwertig, macht ängstlich und depressiv.
Frustriert greifen betroffene Kinder zu fettigfen und zuckerhaltigen Chips, Pizza und Süßigkeiten. Ein Teufelskreis.
Den zu durchbrechen, erfordert drei Dinge:
eine gesunde, fettreduzierte Ernährung,
regelmäßigen Kraft- und Ausdauersport
und eine Verhaltenstherapie
Ziel muss sein ein geänderter Lebensstil, um Fettsucht dauerhaft zuu unterbinden.
Doch allein können Eltern und ihre Kinder dies häufig nicht bewältigen, weshalb sie professionelle Hilfe suchen sollten.
Schreibe einen Kommentar