„Abi hab‘ i!“, war einst der Vorschlag des Verbindungslehrers, um sich ‘nen Spruch fürs T-Shirt, die Ballkarten und das Logo für den Auto-Aufkleber zu schaffen. Und wie in den Jahren zuvor waren mal wieder nicht alle Talente gleichermaßen benotet worden.
Jetzt hat wohl eine Untersuchung der Top-5-Stärken von 1.000 Abiturienten gezeigt, welche Eigenschaften jene Schüler mit einer Eins vor dem Komma haben und wo Dreier-Abiturienten vorne liegen,
Es heißt, man könne sich, sofern man es hat, an das Abitur ziemlich genau erinnern. Für manchen ein Höhenflug, für andere ein „französisches“ Übel im badischen Teil. des Läöndles 1967.
Doch welche Türen stehen oder standen offen als berufliche Option?
Selbst das zuletzt Gelernte warf einen im Studium zurück, weil SOLL und HABEN auch schon mal zur „transitorischen Aktiva oder Passiva“ wurden…
Was bleib, war die Abschlussnote, die nicht viel aussagte, ob man nicht doch selbst ein guter Bänker oder Apotheker oder Mwedkiziner werden kann.
Nun aber wird meist die Abiturnote in Beziehung gestellt zur Intelligenz oder gar zum Maßstab einer Person ob oider nicht? Für ein bestimmtes Studienfach ist das nicht neu.
Und so bleibt die Note und deren Dewzimale das Hauptkriterium für die Zulassung zu vielen Studiengänge.
Nun kann aber bei der Berufsberatung mittels verschiedener Testverfahren die Note über den IQ sowie die individuellen Talente und Stärken von Abiturient relativiert werden.,
Was einen dann die Überzeugung gelangen lässt, dass der Antrieb für ein gutes Abitur eben doch Disziplin und Fleiß sind.
Andere, ja auch soziale Talente wurden schulisch meist nicht anerkannt zumindest nicht in Noten.
Das nun wurde empirisch an 1.000 zufällig ausgewählten Probanden ausgewertet und im Zusammenhang der Abi-Note mit den sog. Top-5-Stärken der Jugendlichen zusammengebracht.
Die Ergebnisse bestätigten: Einser-Abiturienten haben zwar „die Nase vorn“, wenn es um den schulischen Ehrgeiz geht. Was dann auch bedeutet, dass die Leistungsorientierung vierfach stärker ist wie bei Dreier-Abiturienten. und beim Lerneifer knapp siebenmal.
Doch in anderen Bereichen führen Dreier-Absolventen: Flexibilität ist zweieinhalbmal mal so oft unter den Top-5 vertreten wie bei den „Strebern“.
So stellen sich Personen mit ausgeprägtem Flexibilitäts-Talent offen auf jede Situation ein und gehen oft auf bei spontanen Herausforderungen.
Eine günstige Voraussetzung für Jobs im Journalismus, in der Event-Branche oder der Unfallchirurgie, wo schnell zu handeln oder zu improvisieren ist. Waren schulische Strukturen zu fest, war dies eher demotivierend.
Ähnlich bei Fairness und Inklusivität, die jeweils gut doppelt so häufig unter Dreier-Abiturienten vertreten sind.
Dieses Talent zeigt sich bei Personen, die großen Wert darauf legen, dass auf gleiche Rechte geachtet integriert wird. Ideale Grundlage für die internationalen Entwicklungszusammenarbeit, im Sozial- und Gesundheitswesen, als Anwalt für Menschenrechte oder Gleichstellungsbeauftragte.
Auch Enthusiasmus und Empathie sind um 94 bzw. 59 Prozent häufiger unter Dreier-Absolventen zu finden.
Enthusiastische Menschen können auch andere anstgecken und produktiv und optimistisch anregen. Sie holen das Beste aus jemandem heraus, als Coach, Personalmanagement oder als Kunden- oder Unternehmensberater.
Und schließlich ist Empathie-Talent ist in fast jedem Job gefragt und gefordert. Insbesondere für und mit Menschen in Psychologie und Pädagogik, als Kunden-Beziehungs-Manager oder Personal-Trainer
Das Problem liegt nun darin, dass Fleiß für ein gutes Abitur zwar förderlich ist, aber andere Talente auf der Strecke bleiben.
Glaubt ein Schüler, er habe keine Stärken, weil er eben zu den Schwächeren gehört und kein Fach ihm vermittelt, dass man ihm außergewöhnliche Empathie oder Inklusivität anerkennt, dann kann er nun mal eher nicht Psychologie studieren können, obwohl genaus dieses Fach ideal zu seiner Persönlichkeit passt.
Und genau dies ist zu hinterfragen, denn jede Stärke ist wertvoll und erfolgversprechend, wenn man sich nur im richtigen Berufsfeld befindet, um genau seine Stärken einzusetzen.
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