Gruß vom Gebührenzahler oder – Hilfe, ich versteh‘ nix, der Möhring nuschelt!!
„Samstags gehört Papi mir!“, hieß es einst zur Wochenarbeitszeit, und heute gehört der Sonntags-Tatort oft der Hausfrau. Dann also mal – gegen sonstige Gewohnheiten – den Hamburger-Kiez-Tatort einstellen, der als Milieu-Studie im Programm schon gelobt wurde.
Doch …wer, um Himmelswillen, ist für den Ton und die schnoddrigen Dialoge verantwortlich???Muss man jetzt auch noch die Unterhaltung mitraten? Low budget und den Ton müssen Anfänger einfangen!? Sorry, ARD, voll daneben. Und bitte keine Hinweise auf unser TV-Gerät…
Die Antwort kam wie erwartet tags drauf:
Guten Tag,
vielen Dank für Ihre E-Mail und dem Interesse am Ersten Deutschen Fernsehen.
Wir bedauern Ihre Kritik an der Verständlichkeit der Fernsehfilme des Ersten. Die Technik- und Produktionskolleg des Ersten haben sich sehr eingehend mit der Tonmischung der Sendungen auseinandergesetzt.
Zwischenzeitlich wurden die Aussteuerungs-Richtlinien verändert. Der Ton im Ersten wird schon seit einiger Zeit nicht mehr nach Lautstärke, sondern nach Lautheit kontrolliert. Seitdem haben die Beschwerden deutlich abgenommen.
Für das akustische Ergebnis sind aber neben der technischen Konfiguration auch dramaturgische und künstlerische Parameter ausschlaggebend.
So sind manchen Regisseure authentisch-umgangssprachliche Dialoge ein großes Anliegen. Für realistische Milieu-Schilderungen sind manchmal dialektgefärbte Gespräche unabdingbar. Wenn Regisseure wie im Theater sprechen lassen, sind die Dialoge zwar verständlicher, dafür leidet unter Umständen die Glaubwürdigkeit der Inszenierung.
Bei jeder Produktion wird individuell abgewogen, wieviel künstlerische Freiheit möglich ist, um die Verständlichkeit der Dialoge nicht zu beeinträchtigen.
Wenn Sie bei manchen Filmen sehr große Schwierigkeiten haben, den Dialogen zu folgen, gibt es die Möglichkeit, bei fast allen Erstausstrahlungen im Ersten Untertitel zuzuschalten.
Wenn Sie weiterhin starke Lautheitssprünge feststellen bzw. Hintergrund-Geräusche oder -musik Dialoge überlagern, so prüfen Sie an Ihren Endgeräten (Fernseher und Receiver), ob Sondereinstellungen wie Raumklang, Surround, Konzert, Film oder Dergleichen aktiviert sind.
Diese verstärken den Hintergrund künstlich und machen die Tonmischung der Fernsehsender zunichte. Wir empfehlen, solche Sondereinstellungen zu deaktivieren.
Sollte Ihr Gerät zudem die Möglichkeit bieten, die Tonbalance individuell zu justieren, so empfehlen wir Ihnen auch dies.
Wir geben Ihre Kritik an der mangelnden Verständlichkeit des Films auf jeden Fall an die Programmverantwortlichen weiter.
Mit freundlichen Grüßen
Manja Hirte
Erstes Deutsches Fernsehen
Programmdirektion/Zuschauerredaktion
80006 München / info@DasErste.de
thomas meint
grüße aus texbaustanien!
ich habe mich aus denselben gründen beschwert und haargenau dieselbe unverschämte email bekommen.
ich empfahl darauf hin frau hirte, die zuschauer abzuschaffen, da sie offensichtlich die künstler
in ihrer freiheit nur stören……..
Uwe-Hellmuth Haupt meint
Hi Thomas,
mir ging es mit dem letzten Tatort mit Herrn Ulmen und seiner Kollegin genauso.
Habe mich ebenfalls beschwert. Gleicher Antworttext wie vor einem halben Jahr bei dir.
Also künftig nur noch die alten Tatortkommisare ansehen, da die noch sprechen können und auch leise Töne so laut sagen, dass man sie noch versteht.
Viele Grüße Uwe