Darf eine 16-jährige Schülerin vollverschleiert im Unterricht sitzen? – Im Februar 2020 sagte das Hamburger Oberverwaltungsgerichts „Ja!“ und sorgte damit für Aufsehen und Aufregung.
Politiker empörten sich, der Schulsenator werde das Schulgesetz ändern und die Nikab in Klassenräumen verbieten.
Was aber sagen und meinen dazu die Lehrer?
Wer noch vor einem Jahrzehnt als Mädchen mit Realschulabschluss und mit familiär muslimischem Hintergrund eine Lehrstelle zur PKA, der Pharmazeutisch-Kaufmännischen Angestellten, eine Lehrstelle in der einzigen Apotheke am Ort bekam, der musste sich gefallen lassen, dass der Ausbilder das Tragen eines Kopftuches in seiner Offizin-Apotheke nicht dulden würde. Und so fuhr das minderjährige Mädchen mit Kopftuch bis zur Haltestelle vor der Apotheke und hatte noch im Bus das Kopftuch abgenommen und auf dem Heimweg nach Geschäftsschluss wieder getragen.
Konsequent von beiden Seiten oder doch diskriminierend?
Was nun sagen die Lehrter aktuell wenn diese über 20 Jahre Erfahrung mit Schülern und deren Migrationshintergrund haben?
Da kann man hör en, dass in vielen Jahren nie ein Mädchen auftrat, das von Anfang an das Kopftuch mit Stolz getragen hätte, viel eher von Mädchen, die weinten, weil sie von ihren Familien gezwungen wurden, ihre Haare zu verhüllen.
Nun ist dann doch interessant, ob diese Erfahrungen zum Thema Kopftuch in der Schule womöglich noch zu strittigen oder gar justiziablen „Fällen“ wurden?
Doch Lehrer bleiben eher zurückhaltend, wenn es um Schülerinnen und deren Kopftuch und schildern bloß mit vorgehaltener Hand, wie sie selbst im Widerspruch stehen mit der vordergründigen Toleranz und/oder der strenger Abneigung bei der Tatsache politischer Debatten.
Es darf jedoch angenommen werden, dass eine Mehrzahl diese Kopftuch-Wirklichkeit nicht mag und ablehnt, und sich nur dem Schulfrieden beugt, denn schließlich stünde zunächst die „Anstaltsleitung“ in der Kritik, würde man sich gegen diese besondere Art der Ausübung von Religionsfreiheit aussprechen.
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