Der Pensionär hat gut lachen, auch wenn ihm nicht danach zumute ist. Denn Corona geht einem auf den Sender, um nicht zu sagen ‚auf den Sack‘.
Doch beeinträchtigt die Corona-/COVID-19-Krise angeblich auch den gefühlten Wohlstand der sonstigen Deutschen nur geringfügig.
So jedenfalls das Ergebnis einer aktuellen Erhebung aus dem Juni 2021 für den „Nationalen Wohlstands-Index für Deutschland“ (NAWI-D), den das Markt- und Meinungs-Forschungsinstitut Ipsos seit 2012 zusammen mit dem Zukunftsforscher Professor Dr. Horst Opaschowski vierteljährlich erhebt.
Mehr als jeder zweite Bundesbürger ab 14 Jahren stuft seinen Wohlstand derzeit als hoch ein, nur etwa jeder siebte Befragte empfindet ihn als niedrig.
Bei der Messung des subjektiv empfundenen Wohlstandes berücksichtigt der NAWI-D 30 verschiedene Faktoren, die für das Wohlergehen der Menschen wichtig sind. Diese lassen sich wiederum in die vier Kategorien ökonomischer, gesellschaftlicher, individueller und ökologischer Wohlstand unterteilen.
Nachdem der NAWI-D Anfang März 2020 noch die höchsten bisher gemessenen Zufriedenheitswerte ermittelt hat, stufen die Deutschen ihre Zufriedenheit mit dem für sich Erreichten inzwischen wieder etwas schlechter ein.
Sowohl ökonomische Faktoren, wie die Sicherheit des eigenen Einkommens, gesellschaftliche Faktoren, wie der soziale Frieden, wie auch individuelle Faktoren, wie die eigene Gesundheit, werden im Durchschnitt etwas schlechter bewertet als unmittelbar vor dem Ausbruch der Pandemie
Nur in der Kategorie ökologischer Wohlstand verzeichnet die aktuelle Messung einen neuen Allzeit-Höchststand mit 34,6 %.
Die Ökologie wurde vom Durchschnitts-Deutschen allerdings bislang nicht so stark mit dem eigenen Wohlergehen in Verbindung gebracht wie wirtschaftliche, soziale und persönliche Faktoren, auch wenn die Umwelt und umweltbewusstes Verhalten mehr und mehr – und durch Corona noch einmal verstärkt – zum eigenen Wohlbefinden beiträgt.
Der Mehrheit geht es – im berühmten statistischen Durchschnitt – immer noch sehr gut.
Fasst man alle Wohlstandsfaktoren zusammen und berücksichtigt dabei noch deren unterschiedliche Bedeutung für den gefühlten Wohlstand, dann stufen 52 von 100 Deutschen ihren Wohlstand momentan als hoch ein.
Das entspricht einem Minus von 2,6 Personen je 100 im Vergleich zur letzten Messung im März.
Für knapp jeden dritten Befragten liegt der eigene Wohlstand momentan auf einem mittleren und für etwa jeden Siebten (14,1%) auf einem niedrigen Niveau.
Fazit für Hans-Peter Drews, Projektleiter für den NAWI-D bei Ipsos:
„Über die letzten Jahre ist der Anteil derjenigen, die mit ihrem Wohlstand sehr zufrieden sind, relativ stetig gestiegen, während der Anteil der Unzufriedenen kontinuierlich gesunken ist. Die Corona-Krise hat diesen positiven Trend nun gestoppt. Seit dem Ausbruch der Pandemie fühlen sich zudem mehr Menschen unglücklich und ihre Zukunftsängste nehmen zu. Betrachtet man jedoch einzelne wichtige Wohlstandsvoraus-setzungen wie z.B. den Arbeitsplatz oder die Einkommenssicherheit, die eigene Gesundheit oder auch das friedliche Zusammenleben mit den Mitmenschen, so stellen wir fest, dass diese bisher nur für wenige Bürger durch Corona beeinträchtigt wurden.“
Und was mach‘ oder weiß ich jetzt als Pensionär…???
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