Der „Grünländer-Käse“ von Hochland hat den Goldenen Windbeutel 2020 gewonnen
Rund 43 Prozent der mehr als 65.000 Verbraucher wählten das dreiste Marketing mit den „Freilauf-Kühen“ zur Werbelüge des Jahres.
Und zwar deswegen, weil Hersteller Hochland auf der in Wiesen-Optik gestalteten Verpackung eine „grüne Seele“ und „Milch von Freilaufkühen“ verspricht.
So entstand der Eindruck, dass die Kühe auf einer grünen Weide grasen können. Aber damit war es eben nicht weit her, denn die Kühe wurden und werden im Stall gehalten.
Foodwatch hat deshalb Anfang September Hochland an deren Firmensitz in Bayern besucht und wollte den Goldenen Windbeutel überreichen.
Die Reaktion des Herstellers war jedoch wohl alles andere als aufrichtig.…
Neben dem Grünländer-Käse waren vier weitere Produkte für den Goldenen Windbeutel nominiert. Deren Abstimmungsergebnisse liegen in diesem Jahr recht nah bei einander.
Hier die Ergebnisse:
- Platz: Grünländer Käse von Hochland (28.443 oder 43,5%)
- Platz: Volvic Bio Rooibos-Tee von Danone Waters (11.527 Stimmen = 17,6%)
- Platz: Arla haltbare Bio-Weidemilch (9193 Stimmen = 14%)
- Platz: Zentis „50% weniger Zucker“ Erdbeere (8709 Stimmen = 13,3%)
- Platz: Be-Kind Protein-Riegel Erdnuss von Mars (7584 Stimmen = 11,6%)
Herzlich grüßt dazu Manuel Wiemann – Campaigner und Wahlleiter beim Goldenen Windbeutel
Übrigens: Windbeutel-Preisträger Hochland habe sich leider uneinsichtig gezeigt.
Doch foodwatch lässt nicht locker und hat den Grünländer-Käse von Hochland bereits bei den Lebensmittel-Überwachungsbehörden angezeigt, weil Informationen über Lebensmittel eigentlich nicht täuschen dürfen.
So sagt es das Gesetz. Doch die Behörden schreiten viel zu selten ein. Das will foodwatch mit der Anzeige ändern, die beispielhaft gegen Grünländer sowie wegen der Produkte von Arla und Danone eingereicht wurden.
Wenn jedoch die Behörden nicht aktiv werden und die Täuschungen beenden, will foodwatch auch Klage gegen die Ämter einreichen.
Man will nun mal nicht hinnehmen, dass Unternehmen wie Hochland weiter täuschen und die Verbraucherschutz-Behörden das achselzuckend zur Kenntnis nehmen! Rechtsprozesse und Aktionen wie der Goldene Windbeutel kosten jedoch Geld und sind nur möglich, weil tausende Menschen als foodwatch fördern. Denn jede kleine Summe hilft. Und nur gemeinsam können alltägliche Lügen der Lebensmittelindustrie beendet werden.
Schreibe einen Kommentar