„Wir brauchen mehr Qualitätskontrolle“! forderte jüngst ein Professor für Ökonomie. Wer jedoch bei dieser Art Kontrolle eher an die ‚Hackfleischverordnung‘ denkt, der lag damit falsch bei der Kategorie und dem Thema „Gammelfleischskandal“.
Die Herkunft und die Qualität von Fleisch und die zugehörigen Betriebe wie Schlachthöfe zu kontrollieren, ist durchaus sinnvoll. Doch geht’s für und wegen diesem unersättlichen Otto Normalverbraucher nicht immer nur um essen und trinken, sondern mit Blick in die Zukunft auch schon mal um das Bildungssystem.
Wieviel Bildung braucht nun der Mensch, wenn das Bild vom Schlachthof schon nicht zu Pausenhof und Schülerschwemme passt? Und was kümmert die Wirtschaftswissenschaft sich ums pädagogische Terrain? Wenn nur mal erst die Finanzwissenschaft, die Geldpolitik und die Geld- und Kapitalwirtschaft als Zunft derer mit stetem Renditedenken auf ihrem eigenen Gebiet klar käme!? Von wegen Finanzkrise und Landesbanken und so…
Das deutsche Bildungssystem auf wirtschaftswissenschaftliche Methode und in ökonometrischer Analyse zu untersuchen, ist nicht gerade ein neuer Hut. Betroffene kennen die Problematik längst und zur Genüge. Da möge sich der Nationalökonom doch einfach verhalten wie der Vertreter des tradierten Handwerks, dem man zuruft: „Schuster, bleib bei deinen Leisten“! Dagegen klingt die Forderung bei den Vorsitzenden der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) schon sehr viel besser: „Nach der Zeit des Messens und Wiegens muss endlich die Zeit des Fütterns folgen!“
Dem nun kann zugestimmt werden. Wie beim guten bis sehr guten, wenn nicht gar biologisch erzeugten Fleisch liegt das Problem beim „Füttern“. Doch mit dem fatalen „dritten ökonomischen Prinzip“ funktioniert das nicht:
Mit möglichst wenig Aufwand möglichst höchst und
best-gebildete junge Menschen heran zu ziehen….
Auch Volks- und Staatswissenschaftler müssten also mal energisch und hörbar auftreten und den allzu oft selbstgefälligen Bildungsministern – die jahrelang weder Lehrer noch Dozent waren – einmal das unrentable Ergebnis eines schlechten Bildungssystems zu erläutern. Denn ohne ausreichenden Input auch kein befriedigender Output. Das gilt bei der Sau, beim Fußball, beim Sternekoch und bei der Bildung, um die Kennzahl von der Produktivität zu bemühen.
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