Die Bürger oder „die“ Deutschen!? – Nein, jeder Einzelne sieht Ende des Jahres 2008 die wirtschaftliche Entwicklung irgendwie beeinträchtigt. Und je nach persönlichem Status ist jeder auch unterschiedlich zuversichtlich oder eben nicht. Das Vertrauen in die Finanzbranche ist jedenfalls aktuell belastet, auch wenn Millionen an Kunden noch immer ihr Girokonto und ihr Sparkonto bei der bisherigen Bank führen.
Befragt zur allgemeinen Lebenszufriedenheit gibt nun im statistischen Mittel „der“ Deutsche an, sie sei leicht gesunken, wenn auch vom relativ hohen Niveau. Zur Wirtschaftsordnung, als der Gesamtheit aller Gesetze, Maßnahmen und Handlungen für einen möglichst störungsfreie Wirtschaftsablauf, wächst allerdings das Markt-Misstrauen und als zweifelhaft im Wohlstand sehen die Bürger den deutschen Wirtschaftsraum.
Seit Jahren wachsen die Zweifel an der Sozialen Marktwirtschaft und nur noch jeder Zweite findet, dass sich die Wirtschaftsordnung bewährt habe. Deutlicher wird der Wunsch nach mehr sozialer Sicherung, eher abgelehnt werden mehr Markt und mehr Wettbewerb; die Aufforderung zu mehr Eigenverantwortung wird nicht bevorzugt.
Trotz schwindender Kaufkraft seit der Euro-Währungsreform gibt es in Deutschland eine Mehrheit, die von den Unternehmen eine gute Meinung hat, auch wenn viele Bürger deren Gewinne für zu hoch halten, was wiederum der Gesellschaft nicht dienlich sei und als moralisch bedenklich gelte. Daraus resultiert der Anspruch an die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen, an die die Deutschen hohe Erwartungen haben.
Gleichzeitig geht die Zufriedenheit mit dem politischen System zurück, weil das Vertrauen fehlt, dass die Politik tatsächlich Probleme lösen könne. Besonders bei Bildung oder künftiger Sicherheit mit Energie sieht der Deutsche sein Land weit hinter den Möglichkeiten.
Der Einzelne und die Finanzmarktkrise
Es dürfte jedoch nicht für alle Deutschen gelten, wenn diese trotz der internationalen Finanzmarktkrise als ‚besonnene Sparer und Anleger‘ gelten, denn sorgenvoll ist jeder auf seine Weise; gerade auch über die weitere Entwicklung: der Bänker, der Arbeitnehmer, der Beamte. So sieht „der“ Bürger die wirtschaftliche Entwicklung als beeinträchtigt und wegen der globalen Beziehungen und wegen des weltweiten Kapitaltransfers über alle Volkswirtschaften hinweg, sind solche Befürchtungen kaum auszureden. Da aber Konjunktur immer mal wieder auch nach unten schwingt – auch ohne eine begleitende Finanzmarktkrise – sollte nicht jede Erscheinung allein den Finanzmärkten zugeschrieben werden.
Distanz zur Sozialen Marktwirtschaft
Der abgeleitete, langfristige Trend für das Ergebnis aus der Umfrage zeigt, dass die Merkmale für einen Vertrauensverlustes in die Soziale Marktwirtschaft als überaus markant gelten: höhere Leistungsanforderungen, Ängste aus der Globalisierung und dem sozialen Abstieg, gestiegene Preise bei rückläufigen Reallöhnen und wenig Spielraum des Staates bei der Verteilung über die Fiskalpolitik. Der Bürger als Wohlstandsverlierer sieht sich dann auch als Kritiker am Wirtschaftssystem.
Unternehmen: Erwartungen und Widersprüche
Von den Unternehmen in Deutschland haben die meisten Bürger eine gute Meinung. Kritisch werden jedoch die Unternehmensgewinne beurteilt. Viele halten sie für zu hoch, der Gesellschaft nicht zuträglich und sogar für moralisch bedenklich. Das verhindert aber nicht, dass die Deutschen Erwartungen an die Unternehmen haben, die ohne Kapitalverzinsung nicht zu erfüllen wären. Zu Schwächen und Verfehlungen von Managern und Unternehmen haben sechs von zehn Befragten noch das Urteil: „gute“. Zwei von drei werten mit „nicht so gute“ und lediglich für sechs von 100 ist die Note „schlecht“. Damit fällt das Bild zwar etwas negativer als noch im Frühjahr aus, aber positiver als vor zwei Jahren.
Mehr dazu unter www.bankenverband.de
Bundesverband deutscher Banken, Berlin
Mustermann meint
…nur ein knapper Hinweis zum Wettbewerb:
* Beim Gas wäre allen Deutschen mehr Wettbewerb sicher recht.
Oder aber, die Gemeinden besännen sich drauf,
wozu die Stadtwerke eigentlich einst geschaffen wurden:
zur Daseinsvorsorge für die Gemeindebürger.
Leider ist das ausser Kontrolle geraten, weil die Gewinnabsicht der
Stadt als Stadtwerke-Gesellschafterin zu hoch betont wird.
Aber eben nur ein Aspek zur Zufriedenheit mit dem Markt…