Kaum hatte iposs sich über den sozial-psychlogich Anspruch: Schaffen bis 75 gewundert, kam auch schon die professorale Entgegnung. Oder besser: das Dementi!
Wir zitieren:
Bitte beachten Sie, dass die unten zitierte Meldung auf einem Fehler
der Pressestelle der Univ. Münster beruht und FALSCH ist.Sie gibt in keiner Weise meine Meinung wieder.
Mehr zu dieser bedauerlichen Falschmeldung sowie zu unseren
eigentlichen Forschungsergebnissen finden Sie unter:http://www.uni-muenster.de/OWMS/fileadmin/OWMs/Sonstiges/Falschmeldung_Rente_ab_75_-_Klarstellung_7_6_2012.pdf
Ich bedauere die durch die Falschmeldung entstandenen Irritationen sehr
und würde mich sehr freuen, wenn Sie nicht zur Verbreitung dieser Falschmeldung beitragen.Mit besten Grüßen,
Prof. Dr. Guido HertelOrganizational & Business Psychology
University of Münsterhttp://www.uni-muenster.de/owms
Konkret schreibt der Professor:
Klarstellung zur Falschmeldung „Prof. Hertel plädiert für Rente ab 75“
Aufgrund eines unglücklichen Versehens hat die Pressestelle der Universität Münster am Freitag dem 1. Juni eine Pressemitteilung über eines unserer Forschungsprojekte mit einer missverständlichen Überschrift versendet. Der Titel legt den Schluss nahe, dass ich dafür plädiere, das Renteneintrittsalter auf 75 Jahre zu erhöhen. Ich möchte hiermit ausdrücklich betonen, dass dies NICHT der Fall ist.
Korrekt ist, dass wir in unserer Forschung zu altersbezogenen Unterschieden von Berufstätigen viele gängige Altersstereotype nicht bestätigen und teilweise widerlegen konnten. So geben ältere Berufstätige (50-67 Jahre) bspw. im Durchschnitt niedrigere Stresswerte als mittelalte Berufstätige an, verfügen über höhere emotionale Kompetenzen, sind nicht weniger motiviert und leistungsorientiert als ihre jüngeren Kollegen und Kolleginnen, und sind stärker als andere Altersgruppen daran interessiert, Andere zu unterstützen und ihre Erfahrungen weiter zu geben. Dies sind aus meiner Sicht sehr positive Ergebnisse.
Darüber hinaus ist es aus meiner Sicht sinnvoll, angesichts von Fachkräftemangel und steigendem Altersdurchschnitt in der Bevölkerung über eine Altersdifferenzierung und Flexibilisierung in Arbeitsgestaltung und Personalmanagement nachzudenken.
Dies sollte vor allem zum Ziel haben, attraktive, würdigende und gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen zu schaffen, die gerade auch ältere Berufstätige motivieren und fördern.
Wenn Berufstätige dann auch über das 67ste Lebensjahr hinaus arbeiten möchten und können, spricht aus meiner Sicht nichts dagegen. Dies jedoch als Standardlösung für alle Berufstätige einführen zu wollen, ist schlichtweg Unfug und trägt nicht zu einer konstruktiven Diskussion der anstehenden Herausforderungen (Fachkräftemangel, demografischer Wandel, etc.) der nächsten Jahre bei.
Abschließend möchte ich mein Bedauern über die Missverständnisse zum Ausdruck bringen. Unser Forschungsprojekt stellt in differenzierter Weise die Stärken und Potenziale von älteren Berufstätigen zwischen 50 und 67 Jahren heraus.
Die Tageszeitung „Der Standard“ hat darüber wie folgt berichtet:
http://derstandard.at/1336696749028/Vorurteile-widerlegt-Verschenkte-Potenziale-hinter-Altersstereotypen
Die Tageszeitung „Die Welt“ berichtet:
http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article106425289/Aeltere-Arbeitnehmer-halten-mehr-Stress-aus.html
Außerdem möchte ich auf die korrigierte Pressemitteilung der Pressestelle der Universität hinweisen:
http://www.uni-muenster.de/Rektorat/exec/upm.php?rubrik=Alle&neu=0&monat=201206&nummer=15605
Guido Hertel
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