Mehr Frauen als Männer wollen (wieder) Lehrer werden – an den Studienseminaren in Rheinland-Pfalz sind aktuell 2.557 Personen im Referendariat und bereiten sich auf den Lehrerberuf vor. Das sind 133 oder 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Verhältnis von 69 zu 31 liegt dabei das Verhältnis der Geschlechter.
Wie Rheinland-Pfalz das Statistische Landesamt jüngst publizierte, streben 33 von 100 Kandidaten die Lehrbefähigung für Grund- und Hauptschulen an, 30 Prozent für Gymnasien und 17 Prozent für die Realschulen. Für die berufsbildenden Schulen glauben sich 12 Prozent der Lehramtsanwärterinnen und -anwärter als geeignet. An Förderschulen wollen künftig sieben von 100 jungen Lehrern arbeiten.
Nun sind Männer – abgesehen von den Studienseminaren für das Lehramt an berufsbildenden Schulen (Anteil 52 Prozent) in allen übrigen Ausbildungsgängen unterrepräsentiert. Für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen ist ihr Anteil in den Ausbildungsgängen am geringsten (13 Prozent); ebenso für Förderschulen (21 Prozent). Offenkundig sind die „Bippele“, die „I-Männchen“ oder auch die klassischen Abc-Schützen für junge Männer nicht die richtige berufliche Klientel. Auch wenn klar ist, dass für die Sozialisation in jungen Jahren gerade eben auch die männliche Rolle bei den Erziehern markant auftreten sollte; und das bis in die zehnte Klasse.
Der laufende Bedarf an Lehrkräften kann nun nicht über alle Referendar-Jahrgänge immer auch für alle Fächerkombinationen mit Lehrerinnen und Lehrern aus dem Studiengang „auf Lehramt“ besetzt werden.
Daher werden verstärkt auch Akademiker als so genannte „Seiten- oder Quereinsteiger“ ohne originäre Lehrerausbildung für den Einsatz in der Schule weiter qualifiziert.
Die Mehrheit dieser Seiteneinsteiger kommt aus dem naturwissenschaftlich-technischen Bereich und dies dann am häufigsten für die Fächer Mathematik, Physik, Chemie und Informatik. Für das kaufmännische Fächerfeld mit dabei: die Betriebswirte, die Diplom-Kaufleute und die Volkswirte; darunter auch so mancher „Herr Doktor rer.pol.“.
Über die aktuellen Ausbildungs- und Einstellungschancen im Lehrerberuf informieren in den Bundesländern die Ministerien für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur. Überaus beliebt ist derzeit Baden-Württemberg mit seinem überaus hohen Freizeitwert zwischen Bodensee, Schwarzwald und dem grenznahen Elsaß, auch wenn dies nicht für jeden der Standorte in jeder der Ländle-Regionen gilt, wo man alles kann außer Hochdeutsch…
[…] zum Beitrag Lehrerberuf. Mit einer Kampagne für knapp 400.000 Euro will Baden-Württemberg in 2009 junge Lehrer […]