Die Verbraucher haben entschieden: Hipps zuckrige Instant-Früchtetees für Kleinkinder sind die Gewinner des Goldenen Windbeutels 2012. An der Abstimmung zur dreistesten Werbelüge des Jahres beteilgten sich 129.229 Verbraucher; mehr als ein Drittel von ihnen stimmten für die Zuckergranulat-Tees, die Hipp Kleinkindern ab dem 12. Monat andient.
Für diese Werbelüge verlieh foodwatch Mitte Juni 2012 dem Hersteller Hipp den Goldenen Windbeutel am Firmensitz in Pfaffenhofen an der Ilm.
Nach etwa 10.000 Verbraucherbeschwerden und der Nominierung für den Goldenen Windbeutel hatte Hipp bereits erste Änderungen angekündigt: Auf den Begriff „Durstlöscher“ wolle man in Zukunft verzichten, außerdem wolle Hipp „bis Ende diesen Jahres“ die „beanstandeten Produkte durch neue Produkte ohne Zuckerzusatz ersetzen“.
Das klingt erst einmal gut – ob es ein echter Fortschritt ist, lässt sich aber noch nicht beurteilen. Konkrete Angaben dazu, wie die Produkte aussehen werden, gibt es noch nicht. Es ist also offen, ob die Ersatz-Tees Hipps Versprechen für „gesunde“ und „kindgerechte“ Lebensmittel gerecht werden.
Statt von einem Durstlöscher spricht Hipp inzwischen von einem „Genussmittel“, das „gut für die Seele“ sei – eine bemerkenswerte Umdeutung des vermeintlich gesunden Durstlöschers.
Besonders, weil es um Kleinkinder ab 12. Monaten geht! Die Reaktion des Herstellers zeigt, dass viele Hersteller erst auf den Druck der Verbraucher reagieren. Dann, wenn über ihre Produkte öffentlich diskutiert wird.
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