…als die Mafia noch mit Zitronen handelte
Trotz Recherche bleibt es wohl doch eher unklar, verweist auf Spekulation und Vermutung. Hieß der erste Mafioso tatsächlich Al Limone? Der Name jedenfalls fällt im Zusammenhang mit dem Ursprung der sizilianischen Mafia, die sich zunächst mit dem Zitronenhandel befasste. So jedenfalls publiziert das Magazin GEO in seiner Juli-Ausgabe.
Wie das Magazin berichtet, glauben Arcangelo Dimico, Alessia Isopi und Ola Olsson von der Universität Göteborg herausgefunden zu haben, wie die Cosa Nostra entstanden ist, dass sich deren Strukturen Ende des 19. Jahrhundert bildeten und dass sie einst in Sizilien den Zitronenmarkt beherrschte.
War der Wert der Früchte zu jenem Zeitpunkt drastisch gestiegen, weil der britische Mediziner James Lind nachgewiesen hatte, dass sie Skorbut verhindern, war auf jeden Fall das Klima auf Sizilien war für den noch stärkeren Anbau perfekt. Allerdings gab es zahlreiche Früchte-Diebe und eine wirksame Polizei fehlte.
In der Folge bildete sich ein Zirkel sogenannter Gabellotti, die gegen ein Schutzgeld die Aufsicht übernahmen. Dieses Schutzgeld konnten Bauern, Händler und Grundbesitzer wegen höherer Umsätze bei steigenden Preisen verkraften. Doch sie tolerierten und akzeptierten damit auch, dass sich eine kriminelle Kraft für immer etablierte.
Heute gilt die Mafia als eines der wirtschaftlich erfolgreichsten „Unternehmen“ Italiens. Jährliche Einnahmen, oder besser „Entgelte“, werden auf über 135 Milliarden Euro jährlich geschätzt, was etwa dem Bruttoinlandsprodukt Neuseelands entspricht.
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