Ach, was muss man doch von bösen Journalisten immer wieder einfach lesen! – Jüngst berichtete das Hamburger Abendblatt von einer Untersuchung über das „Hamburger Hauptschulmodell“, wonach das soziale Umfeld der Schüler und Schülerinnen his Klasse 10 keinen Einfluss auf die Qualität einer Schule habe. Das Ergebnis schulischen Tuns (und damit wohl auch des Lassens) hänge ganz allein vom Engagement der Schulleitung und der Lehrerschaft ab. Also wieder mal die Lehrer!
Zeitgleich kann man sich dann auch über ein „vietnamesisches Wunder“ informieren. Der Nachwuchs ehemaliger DDR-Vertragsarbeiter sei zwar zu großen Teilen in einem sozialen Milieu von Arbeitslosigkeit, Armut und Fremdenhass aufgewachsen, verwiesen jedoch unerwartet und geradezu trotzdem mit ihren schulischen Leistungen begünstigtere Kinder aus deutschen Familien auf die nachrangigen Plätze.
Asiatischer Bildungseifer, traditionell auch bei den Vietnamesen, sei der Grund und der Auslöser, dass deren Kinder nach Kräften von Eltern gefordert und gefördert würden. Also doch nicht die Lehrer?
Das nun könnte beweisen, es geht auch ohne deutsche Tageszeitung, ohne ‚Kaffee to go‘ vor Unterrichtsbeginn, ohne laufendes TV-Gerät während der gemeinsamen Mahlzeiten und statt dessen eben mit Hausaufgaben, Disziplin, Arbeitshaltung und dem unbedingten Wollen des Asiaten.
Wer sich dann da noch lustig machen will, über einen Tierversuch, der aus Newcastle gemeldet wird, der hat den Paradigmenwechsel (..???..) nicht verstanden. Mit dabei die wissenschaftliche Sensation, dass Kühe, denen menschliche Zuwendung zuteil wird, mehr Milch geben. Man musste es längst ahnen: Es ist die Kuschelpädagogik, die es in sich hat. Und noch ein methodisches Prinzip obendrauf: In der Übertreibung liegt die Anschauung!
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