… sind Lehrer wieder mal alles, nur nicht geschätzt!
Die Schule ist überlastet: die Lehrpläne mit zuviel Inhalt, die Schüler in zu großen Klassen und die Lehrer mit zu vielen sozialen Reparaturen. Hier in den Beruf einsteigen?! – Wer will denn gleich verlieren? Gleichzeitig Kumpel, Mutter, Psychologe, Vormund, Trainer, Polizist und Lehrer zu sein? Nicht mal unbedingt dann, wenn Politiker sich tatsächlich schützend vor die Lehrer stellen sollten.
Da kennzeichnen dann auch ministerielle Vorschläge, dass Lehrer ohne weitere Bezahlung zwei Stunden mehr unterrichten, als das typische Beispiel, was man gilt als Pädagoge. Was aber sind Lehrer wert in einer Gesellschaft? Halten sie den Buckel hin für bereits verkorkste Schülerleben…
Lehrer mussten in jüngster Vergangenheit den Eindruck gewinnen, dass die Schule zu reparieren habe, was als erste Aufgaben in den Familie hätte erledigt werden müssen. Damit macht es sich aber die Gesellschaft zu einfach und fordert zuviel bei gegebenem Bildungsauftrag. Ein Anspruch an die Schule also, der von Politikern, Wirtschaftlern und auch von Elternvertretern Schule wegen der Fehlentwicklungen in der Gesellschaft so gesehen wird und wofür man am einfachsten die Schule verantwortlich macht.
Wenn dann auch noch verächtlich über Lehrer geschimpft wird, wie einst von Gerhard Schröder, folgt daraus, dass Lehrer an Autorität verlieren und viele Diskutanten ohne günstige eigene Sozialisation beim Thema ‚Schule‘ wie wissend mitschwätzen. Werden jedoch Lehrer überfordert, sollten sich führende Politiker schützend vor die Schule stellen. Dazu müsste man aber Kenntnis davon haben, wie schwierig die Aufgabe geworden ist. Dabei sind auch die Medien gefordert, die sich öfters über die Schwächen bei der Erziehung im Elternhaus her machen müssten.
Denn wichtigste Aufgaben eines Lehrers ist es, Wissen zu vermitteln, aber nicht überlagert von sozialpädagogischen Aufgaben. Erziehung in der Schule ist kein Ersatz für die Aufgaben von Vater und Mutter. Das gilt, auch wenn es neben den herausragenden Lehrern und einer motivierten, leistungsfähigen Mehrheit auch schwache Berufsvertreter gibt. Dass Schülern dann auch noch verstärkt die Bewertung von Lehrer zugesprochen wird, zeigt, dass man diejenigen überfordert sind, die gar nicht wissen, was in der Schule stattfinden muss.
„Gute Schule“ und „zeitgerechte Bildung“ mit einer soliden Zukunft für Lehrer, braucht also Regierende in den Kommunen, im Land und beim Bund, die dafür sorgen, dass Eltern ihre Pflicht erkennen. Eine Offensive bei der Bildung verlangt auch häusliche Erziehung. Wer dann nicht für genügend und gut qualifizierten Lehrernachwuchs sorgt, diesen nicht ordentlich bezahlt und auch versäumt, dass pädagogische Arbeit zum Erfolg führt – über Klassengröße, Arbeitsregelungen, Lehrpläne und Sanktionen – der ist mit der Bildungspolitik nicht auf der Höhe der Zeit.
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