Fürs Arbeitsleben eher schlecht bis sehr schlecht !!??
„Hilf dir selbst, dann hilft dir…“ oder „Zu Zweit ging ’s besser!“ – Doch von guten Sprüchen allein haben Alleinerziehende so gut wie gar nichts. Deren Chancen auf dem Arbeitsmarkt jedoch zu verbessern, soll jetzt auch bundes-ministeriell unterstützt werden, damit Familie und Beruf besser miteinander vereinbart werden können. Oder muss es heißen: Könnten!?
Bereits im Februar haben sich die Bundesministerien für Familie und für Arbeit sowie die Bundesagentur für Arbeit in einer Kooperation „Perspektiven für Alleinerziehende“ versammelt nach einer ersten Tagung in Berlin (Ende Mai 2009) zu beraten, wie Alleinerziehende am Arbeitsmarkt besser beteiligt werden können.
Glaubt man an die solide Sozialisation des oder der Einzelnen, dann wollen die meisten Alleinerziehenden arbeiten. Doch auch wenn sie hoch motiviert, engagiert und leistungsbereit sind, wird es ihnen schwer gemacht, den passenden Job zu finden. Eine Feststellung, die als Tatsache gilt, noch bevor Staatssekretäre dies aufs Tapet brachten.
Die Konferierenden in Berlin kamen nun zu dem Schluss, dass der Alltag mit Kindern dann erst erfolgreich zu meistern sei, wenn Alleinerziehenden vor allem ein Netz aus Beratung und praktischer Hilfe vor Ort geboten werde.
Das nun fordert die Regierung unabhängig von Wahlkampf und Parteiprogramm, gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit Alleinerziehende breiter zu unterstützen, um den Schritt ins Arbeits- und Erwerbsleben einfacher zu machen.
Was nun kommt raus, wenn 500 Personen aus Bund, Ländern und kommunalen Netzwerken und auch der ARGEN, von Jobcentern und aus den Options-Kommunen ihre Erfahrungen einbringen? Reicht es aus, sich von Akteuren aus Mehrgenerationen-Häuser sowie von örtlichen Bündnissen für Familie über Schwerpunkte wie Arbeitsmarktchancen, Qualifizierung, Kinderbetreuung sowie Netzwerk-Unterstützung zur Integration Alleinerziehender informieren zu lassen.
Und was geht im flachen Land…?
Für einige ja, für viele andere nein, denn trotz der bereits gestarteten Initiative „Vereinbarkeit für Alleinerziehende“ wird das Bundesfamilienministerium feststellen müssen, dass einjährige Modellprojekte an zwölf Pilotstandorten in ganz Deutschland nur einen geringen Teil der Betroffenen erfassen können.
Im „flachen Land“ wird sich eine Zusammenarbeit von Arbeitsagenturen und Arbeitsgemeinschaften aus Unternehmen, Verbänden, Kammern, Bildungs- und Jugendhilfeträgern, örtlichen Bündnissen für Familie und in Mehrgenerationen-Häusern nur schwer als intakte Infrastruktur einstellen und Alleinerziehende beim Start ins Arbeitsleben unterstützen.
Bei rund 1,6 Millionen Alleinerziehenden mit 2,2 Millionen Kindern, also jede fünfte Familie, lassen 40.000 Euro an zwölf Standorten für ein Jahr dann doch eher nur Mangel-Verwaltung zu.
Für 41 von 100 Alleinerziehenden (oder 650.000 bei 90 Prozent Frauen) ist Hartz IV zum Alltag geworden; Mütter in Paar-Haushalten machen dagegen nur sechs Prozent aus.
Unstrittige Tatsache: 800.000 Kinder von Alleinerziehenden sind durch Armut gefährdet, was sich darin begründet, dass es an Arbeit fehlt oder Erwerbstätigkeit für Alleinerziehenden nur eingeschränkt möglich ist.
Schreibe einen Kommentar