Politik auf Sicht oder macht wer auf welche Weise eigentlich noch richtige Bundespolitik? – Eine Frage, die sich auch die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend muss stellen lassen, weil von dort die „schönen Worte“ geradezu massenhaft publiziert werden, ohne dass sich bis ins flache Land immer auch die günstigen Konsequenzen darstellen.
Wenn Frau von der Leyen jetzt wieder mal an die Unternehmen in Deutschland appelliert, sich besser auf den demografischen Wandel einzustellen, dann ist dies halt erneut nur eine „Berliner Erklärung“, auch wenn sich darin auf Initiative der der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) fünf Unternehmen und zwei Verbände zu ihrer Verantwortung bekennen, den demografischen Wandel mit zu gestalten.
Was aber nützt es, wenn der AXA Konzern AG, GALERIA Kaufhof GmbH, Pfizer Deutschland GmbH, TÜV Rheinland, RDA – Internationaler Bustouristik Verband e.V., Plan Plus Faktor Entwicklungsgesellschaft mbH und der Berufsverband deutscher Soziologinnen und Soziologen e.V. die Erklärung mit unterzeichnet haben?
Da mögen zwar die meisten Unternehmen in Deutschland inzwischen verstanden haben, dass auch Deutschland zu einer Gesellschaft des langen Lebens wird, aber es sind noch viel zu wenige, die jetzt die Weichen für einen dauerhaften Erfolg ihrer Unternehmen im demografischen Wandel stellen.
Da wird zwar das Durchschnittsalter in den Belegschaften höher, doch gleichzeitig schrumpft das Fachkräftereservoir. Und auf der Verbraucherseite stell sich der Markt dar mit einer älteren Kundschaft, die spezifische Umsätze könnte wachsen lassen.
So haben nicht nur die Unterzeichner der „Berliner Erklärung“ die Entwicklung erkannt, denn wirtschaftliche und auch soziale Chancen zu nutzen, die der demografische Wandel bietet, lässt auch andere danach streben, sich fit für den bevorstehenden weiteren Wettbewerb zu machen.
Zehn Ziele – Hohe Einkommen!
Zehn Ziele wurden derweil gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen BAGSO erarbeitet, an denen Unternehmen und Verbände beteiligt waren. Da wurden Produkte und Dienstleistungen entwickelt, die ein selbstständiges Leben bis ins hohe Alter ermöglichen.
Auch setzt man darauf, ältere Beschäftige möglichst lange im Betrieb zu halten oder aber älteren Arbeitssuchende eine Chance zu geben. Da nun auch im Verzicht wahre Größe liegen kann, sollen Altersgrenzen in den Unternehmen beseitigt werden, um auch altersgemischte Teams in Produktion und Verwaltung einsetzen zu können.
Und weil keine andere Altersgruppe einen höheren Anteil ihres Einkommens für Konsumgüter ausgibt als die 65 bis 75-Jährigen, macht sich der demografische Wandel sich auch wirtschaftlich bemerkbar. Und das bei einer Kaufkraft der über 60-Jährigen von 316 Milliarden Euro im Jahr, die weiter wachsen werden.
Folglich wird und müsste den Unternehmen daran gelegen sein, sich auf eine veränderte Altersstruktur in ihren Betrieben einzustellen sowie Strategien gegen den zunehmenden Mangel an Fachkräften zu entwickeln. Eine Aufgabe, die auch die Bundesregierung durch die Initiative „Wirtschaftskraft Alter“ des Bundesfamilienministeriums und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie engagiert unterstützen will.
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