Nie wird schneller „eine Sau durchs Dorf getrieben“, als wenn es sich um ein Gerücht oder auch um die Wahrheit handelt. „Von Mund-zu-Mund“ oder in der weniger erträglichen form „hinter der hohlen Hand“ bedeutet, dass sich Gutes und weniger Gutes schnell transportieren lässt.
Und so stellt jüngst eine Studie fest: Mund-Propaganda überzeugt die Zielgruppe eines Unternehmens derzeit mehr als die klassische Werbung. Einfache Begründung: Die Inhalte der Botschaft sind glaubwürdiger.
Noch allerdings wird von Unternehmen die Möglichkeit von Mundpropaganda und nicht kontrollierbar streuenden Empfehlungsmarketing so gut wie nicht genutzt, ja gar missachtet und Chancen im Neukunden-Geschäft auf diese Weise werden geradezu verpasst.
Vierzig Prozent aller Unternehmen haben sich mit dem Empfehlungs-Marketing noch gar nicht beschäftigt; 49 Prozent betreiben diese Variante höchstens nebenbei. Nur in 11 von 100 Firmen wurde ein solches Marketing bereits definiert und als Prozess systematisiert.
Die Daten kamen zustande durch eine repräsentative Befragung unter 300 Führungskräften der deutschen Wirtschaft im Rahmen des ‚Excellence Barometers 2009‘.
Kunden wollen neues Vertrauen
Insgesamt gilt das Ergebnis als ernüchternd, so die neuen Experten für das Loyalitätsmarketing, weil nicht nur eine aktuelle Wirtschaftskrise, sondern auch eine Vertrauenskrise die Beziehungen zwischen Verbrauchern und Herstellern oder Dienstleistern stört.
Grund genug, dass Unternehmen jetzt zeigen sollten, dass sie zu den Guten gehören. Als glaubwürdig gilt derjenige, dessen guten Seite nicht von ihm selbst, sondern von zufriedenen Kunden weiter getragen würden. Die einstige PR-Devise „tue Gutes und rede darüber“ reicht längst nicht mehr aus, denn Konsumenten trauen immer weniger den Aussagen und Inhalten der Werbung, die von Anbietern über den Markt geschüttet werden.
So verlassen sich potentielle Verbraucher verstärkt auf Botschaften ihres Umfeldes oder sie folgen den Infos im Internet. Fakt dafür, dass sich Unternehmen neue vielfältige Möglichkeiten bieten, ihr Empfehlungsgeschäft zu steigern.
Verknüpfte Off- und Online-Welt
Weil nur empfohlen wird, was und wer tatsächlich empfehlenswert ist, muss unternehmens-intern eine Basis geschaffen werden, auf der sich dann im gestuften Management-Prozesses das Empfehlungsmarketing mit System steuern, gestalten und messen lässt.
Wird das bisherige Marketing-Mix auf diese Weise ergänzt, kann ein großes Werbebudget reduziert und können Verkauf und Vertrieb unterstützt werden. Schließlich agiert der Kunde entgeltfrei mit seiner subjektiven Akquise und mit zufriedener Empfehlung.
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