Bisherige Metropolen der Welt aufzuzählen, würde Nürnberg sicher nicht enthalten. Jetzt aber gilt die ‚Stadt im Zeichen der Burg‘ als Metropole der familienfreundlichsten Wirtschaftsregion Deutschlands. Ein Prädikat, das vom Bundes-Familien-Ministerium und der Bertelsmann Stiftung als Pilotprojekt unterstützt wurde. Ziel: Familie und Beruf besser aufeinander abstimmen zu können.
Es sind die weichen Standortfaktoren, in die sich auch das Merkmal ‚Familienfreundlichkeit‘ einreiht; auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, wenn ganze Regionen im Wettbewerb um die Gunst der Arbeitnehmer, der Verbraucher, der Steuerzahler, kurz der Bevölkerung buhlen.
So hat in einem besonderen Fall eine Region die Nase vorn, die den bisherigen und den zuziehenden Fachkräften nicht nur Karriere-Chancen, sondern auch ein familienfreundliches Umfeld bieten kann. Seit 2003 besteht dazu ein Kooperationsprojekt als „Balance von Familie und Arbeitswelt“, für das jüngst die Europäische Metropolregion Nürnberg auf Rang 1 der familienfreundlichsten Wirtschaftsregionen gekürt wurde.
Landräte und Bürgermeister wissen längst, dass Zukunftschancen von Regionen entscheidend davon abhängen, dass Familien attraktive Lebensbedingungen geboten werden. Und mit dem Blick in die nahe und weitere Zukunft wissen auch Unternehmen, dass qualifizierte Mütter und Väter benötigt werden; das Personal wird zum Allokations-Faktor, der am ehesten gefordert wird, wenn erst die Krise gemeistert ist.
Nun ist es Nürnberg, das als Trendsetter für andere Regionen wirken soll und zur Nachahmung herausfordert. Hier seien seit Jahren viele Unternehmen und Experten die Garanten für eine familienbewusste Personalpolitik, wo politische Struktur einen schnellen Konsens möglich machten.
Auch hier: Work-Life-Balance
Aus der Kooperation von Kammern, Kommunen und Familienbündnissen, mit familienbewusster Personalpolitik und Fortbildung im Wirtschaftsumfeld entstand eine erhöhte Mitarbeiterbindung und -identifikation, wird Familienfreundlichkeit erlebbar.
Seit 2000 sind es deutschlandweit 600 Städte und Gemeinden, die sich mit lokalen Netzwerken für Familien und in wechselnder Intensität mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf befassen.
Die Unternehmenskultur mit guter Work-Life-Balance wird auch durch Erfahrungsaustausch in den Regionen multipliziert.
Gibt man den Zahlen recht, dann weist eine familienbewusste Unternehmung eine um 17 Prozent höhere Produktivität aus, begleitet von höherer Motivation, geringeren Fehlzeiten und weniger Fluktuation bei den Fachkräften.
Beteiligt am Pilotprojekt: „Europäische Metropolregion Nürnberg – Auf dem Weg zur familienfreundlichsten Wirtschaftsregion“ wird von der Agentur für Arbeit Nürnber, dem Bündnis für Familie Nürnberg, der DATEV eG, dem Forum Wirtschaft und Infrastruktur der Europäischen Metropolregion Nürnberg, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der IHK Nürnberg fürMittelfranken, der Initiative Familienbewusste Personalpolitik in der Metropolregion Nürnberg, Stadt Coburg, Bündnis „Coburg – Die Familienstadt“ und „Susanne Bohn Leadership Competence“.
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