Doch werden sie eher nicht eingestellt und auch nicht alt!
Lehrer haben es immer mal wieder besonders gut: sechseinhalb Wochen Ferien und die am Stück! – Wollen Sie deshalb tauschen? – Nein, machen wollte ich den Job nicht. Wer will schon anderer Leute ungezogene Gören bilden und sozialisieren…? Wer aber liest in diesen Tagen die bildungspolitischen Nachrichten, die bei manchem Pädagogen zu hohem Blutdruck führen könnten?
Gilt auch der Prophet nichts im eigenen Land, ist es doch der Philologenverband, der für den Herbst einen Fehlbedarf von 40 000 Tausend Lehrern voraussagt. Die Kultusministerkonferenz (KMK)dagegen sieht das nicht so; will und kann aber erst Stellung nehmen, wenn der Philologenverband das konkrete Zahlenmaterial vorlegt.
Welcher Schluss ist daraus zu ziehen? Die KMK kann den Lehrerbedarf nicht berechnen und hat Nachhilfe aus dem Lager der Lehrer-Gewerkschaft nötig.
Kann die KMK auch nichts Klares oder Wesentliches über den Lehrerbedarf markieren und medial verbreiten, so haben einzelne Kultusminister wohl doch einen Bedarf und bieten jedem eine Anstellung, der bei Drei noch nicht in der freien Wirtschaft oder auf dem Baum ist.
Solche Lehrer der Zukunft nennen die Kultusminister „Quereinsteiger“, was auch von der Bundes-Bildungs-Vorzeige-Frontfrau Schavan wegen des Lehremangels so gesehen wird. Weshalb sonst würde sie vorschlagen „Forscher und Ingenieure als Lehrer“ in die Schulen zu schicken!
Ist denn schon alles erforscht in den Laboren, in den Instituten oder fehlt das Geld um die Forscher zu beschäftigen? Letzteres kann nicht sein, weil die Forschung gerade eben erst mit Millionenbeträgen gesegnet wurde. Und trotzdem soll Zeit bleiben, als Lehrer in den Schulen zu wirken?
Mal unterstellt, es gäbe im Herbst tatsächlich einen Lehrermangel, stellt sich doch sicher gleich die Frage nach den Gründen…
Da wäre zum einen, dass der Lehrerberuf schon mal wegen der niedrigen Einstiegsgehälter nicht mehr attraktiv sei. Dagegen wird der Markt für Lehrer dann doch aber von jenen Junglehrern und Lehramtsanwärtern markiert, die keine Stelle bekommen. Wie passt das zusammen?
Bleibt als mögliches Fazit: die Frage nach den Gründen für den Lehrermangel muss man nicht den Kultusministern sondern den Finanzministern stellen. Die könnten gestehen, dass die Kassen leer sind, weil durch die Länder die „systemrelevanten Banken“ zu sanieren waren.
Banken sind also „systemrelevanter“ als es die Bildung ist. Eigentlich ein Irrtum, aber die Bildung hat in der Politik keine Priorität und in der Realität haben dagegen die Kultusminister keinen Einfluss. Wem fiele auf, wenn man die Kultusbehörden abschaffen würde…?
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