„Sie nennen sich Kollegen, weil sie sich so mögen!“ – Ob Schlüsselqualifikation bis zur situativen Intelligenz oder gar zum Führungsgeschick, egal, ob kommunikativ mit Einfühlung oder kompetent in Stressvermeidung: die Arbeitsweise von Kollegen entspricht meist deren Charakter; gepaart mit Eigenheit und Selbstzufriedenheit (Teil II).
Kennen Sie den: „Das mache ich doch gerne! Das macht mir überhaupt nichts aus! Ich bin froh, wenn ich helfen kann…“. Dann haben Sie es mit einem vermeintlichen Arbeitstier zu tun.
Faule Esel laden viel…
Sind Kollegen allzeit bereit, Arbeit zu übernehmen, ganz von sich aus, ohne gebeten zu sein, scheint er dabei aufzublühen, obwohl er sich voll überlastet und er schon erste Fehler macht, weil es halt doch nicht „sein Ding“ ist, dann ist dieser Kollege wohl der Typ „Lastenträger“
Sind Arbeit und Leistung alles, was zählt, definiert der Einzelne seinen Wert über die Akzeptanz bei Kollegen und Chef. Fehlerlos will er sein und Arbeit am Limit erledigen. Doch dabei übernimmt man sich leicht, ohne es zugeben zu wollen.
Solche kollegialen Gutmenschen erreichen jedoch oft nur das Gegenteil, weil sie mit Fehlern anderen auf den Keks gehen. Wer stets über sich hinauswachsen will, der muss auch wegen des Betriebsklimas in seine Schranken gewiesen werden. Schließlich will man im Miteinander nicht nur Arbeitstier und dessen Leistung beurteilen. Überlastung kann Folgen haben, die denen des burn-out ähnlich sind, woran dann eine ganze Abteilung leidet.
Ein ander Mal gern…
Wer als Kollege wieder mal ’ne dringende Besorgung hat, er vorzeitig aus dem Betrieb will und er sich in seiner Leistung vertreten lässt – verbunden mit innigem Dank -, um sich bei nächster Gelegenheit zu revanchieren, der wird wohl auf Dauer als „Abseiler“ gelten müssen.
Wer vorgibt, es ja selbst machen zu können, er andere aber als viel besser einschätzt, der vernebelt, so dass andere schließlich auf der Aufgabe hocken und sich auch noch vor dem Chef erklären müssen. Hauptsache „aus dem Schneider…“
Solche Kollegen sind klassische Arbeitsscheue, ohne dass diese sich vor allem drücken, was mit Aktivität, Verantwortung oder Kollegialität zu tun hat.
Privat zuverlässig und vielfach engagiert ist Arbeit im Beruf lediglich lästiger Zweck, sein Geld zu verdienen. So ist jener ein sehr umgänglicher Kollege, was im arbeitstechnischen Sinne jedoch kaum zutrifft.
Dagegen hilft nur, hart bleiben, auch wenn er fleht, auch wenn er verspricht sich zu ändern. Denn die Arbeit ist ihm eher unwichtig, weshalb man ihm freundlich aber bestimmt Grenzen aufzeigen muss.
Ihm muss man sich verweigern, ihn muss man zur Einsicht bekehren, am besten über die Konsequenzen, wenn ständig seine Arbeit auf andere gewälzt wird.
Die richtige Mischung macht’s
Zu wissen, welcher Kollege mit welchem Arbeitstypus auftritt, erleichtert die Zusammenarbeit, verhindert nervige Diskussionen und reicht aus, ihn zu nehmen wie er ist – samt seine Macken.
Jetzt kann auch das ökonomische Prinzip klappen: ein gegebenes Ziel mit möglichst wenig Aufwand zu erreichen. Und alles in Ruhe und mit den Qualitäten sich zu ergänzen.
Übrigens: jeder mag die rücksichtsvolle Behandlung durch Kollegen. Wer sich daran hält, darf sich am Arbeitsplatz auch mal positiv überraschen lassen.
Dan meint
Freundlichkeit und ein rücksichtsvoller Umgang mit Kollegen und Kolleginnen am Arbeitsplatz sollte wohl niemandem zu viel sein.
So wie man selbst behandelt werden möchte, sollte man auch andere behandeln. Was anderes kann man da nicht erwarten.
Eine gegenseitige Unterstützung und vlt auch Hilfestellung ist dabei vor allem sehr motivierend und optimiert das Arbeitsverhältnis.