Im Alemannischen kennt man die Feststellung, „den kann ich nicht ‚verschmecken’…!“ Und weil man allgemein weiß, dass man eben nicht jedermann gleichermaßen „gut riechen“ kann, liegt das wohl daran, dass der eine eher emotional, der andere eher sachlich orientiert ist.
Wer Neues liebt oder Experimente wagt, ist demjenigen suspekt, dem es um Tradition oder Sicherheit geht. Wo nun liegen die Gründe dafür, dass man den einen Menschen mag und andere nicht? Daran, dass manche Kollegen sind und andere nur gute Bekannte oder auch ganz wichtige und enge Freunde…
Einen guten Draht zu jemandem haben oder gar „einen Stein im Brett“, hat dann auch mit der Veranlagung der Beteiligten zu tun. Mit der Evolution war es für die Gesellschaften wohl auch hilfreich, dass Individuen sich spezialisierten.
Wo, bitte, liegt mein Wesenskern?
Wie der Einzelne veranlagt ist, hat mit dem limbischen System im Gehirn zu tun.
Unterstellt man, dass jedes Neugeborene mit einem „Wesenskern“ zur Welt kommt, wird sich diese Tatsache auch mit verschiedenen Schwerpunkten in seiner Sozialisation und seinem Denken darstellen. Da gibt es dann auch den Gewinner, den Ordentlichen, den Nachlässigen und den ‚Looser‘. Und zwischendrin sind all diejenigen, die Sicherheit schätzen, die emotional sind, denen das Zwischenmenschliche ganz wichtig ist.
Ergänzt man um die Freudigen am Risiko, die Neues wagen und auf Abenteuer aus sind, gilt trotzdem für alle: keiner von all denen verfügt über nur einen Denkstil – alle haben von allem etwas. Sind es nun aber tatsächlich 24 oder weit weniger Denkstile, die den Erfolg der Menschheit ausmachen?
Tatsache ist: Das limbische System entwickelte sich sehr früh in der Evolution. Hören, sehen, riechen, schmecken wird demnach emotional bewertet. Also: Mag ich oder mag ich nicht!!
Solchermaßen geordnet gelangen die Informationen ans Großhirn, womit sich das Individuum entscheidet, was es mag.
Des Menschen Wertesystem ist damit nach Härte und Durchsetzung, nach Harmonie und Selbstsucht geordnet. Knappes Beispiel: Gekauft wird zunächst nach Denkstil und nach Werten – abgesehen von der verfügbaren Kaufkraft.
Mögen oder eben nicht?!
Der Einzelne schützt zwar seine originären Denkstil, gibt aber dennoch verschiedenste Hinweise darauf. Im Verhalten, in der Sprache, wie er sich kleidet, was er kauft oder liest. Verhalten lässt also erkennen; falls nicht, sind Fragen zu stellen. Wer kauft braucht zunächst keine 22 Angebote, sondern die Frage, was ihm wichtig ist und was er nicht will.
Wer beruflich präsentiert, der muss sich darauf vorbereiten – bei Gruppen anders, als es die Argumente im Einzelgespräch verlangen.
Wer also weiß oder glaubt zu wissen, wie andere denken, kann beeinflussen oder manipulieren, überzeugen oder verführen. Wer sich jedoch manipuliert fühlt, wird zum ablehnenden Gegenüber. Grund dafür, „besseres“ Wissen nur zu brauchen, um besser zu verstehen und wertschätzend miteinander umzugehen.
Gute Rhetorik in Krise und Beruf
Klar, aufrichtig, logische und strukturiert zu denken, steht in den Krisenzeiten 08/09/10 dann auch beruflich im Vordergrund. Emotion und Kreativität machen dem Anspruch nach Sicherheit Platz. Und so ist Authentizität wichtig für einen selbst.
Wer handelt, wie es zu seinen Denkstilen passt, der fühlt sich eher zufrieden bis glücklich, was ihm dann auch als Belohnung gilt. Wer dagegen tun muss, was er nicht mag, muss sich täglich überwinden. Das macht unzufrieden, unglücklich und krank.
Abgeleitet als Idee: Man suche sich einen kongenialen Partner, der mangelnde Fähigkeiten ergänzt. Heirat nicht ausgeschlossen…
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