„Mit Geld ist es nur unwesentlich besser, als es ohne Geld schlechter ist!“ – Der dies äußerte, ist die Comic-Figur Rabenau und man hat ihn wohl schon erleben lassen, was es heißt: Wer besonders viel verdient, ist weniger großzügig als Normalverdiener.
Ein Fazit, zu dem ausgerechnet (dieser Blog-Beitrag stammt vom Mai 2010) ein Ökonom mit griechischen Wurzeln kommt, der als Nikos Nikiforakis an der Universität Melbourne forschte.
Er wollte wissen, welchen Einfluss eine hohe Arbeitsvergütung darauf hat, wie jemand mit anderen teilen will. Ergebnis: je mehr eine Person verdient, desto geringer wird der Wertanteil, den sie bereit ist an andere zu geben.
Im Test ordneten sich die Teilnehmer an der Studie den Regeln eines Spieles unter. Dessen Verlauf regelte das „Spielgehalt“ für das weitere Experiment. Auf das zählbare persönliche Ergebnis mussten die Teilnehmer entscheiden, ob sie einen Teil der Einnahme einem oder mehreren Mitspielern abtreten wollten. Die Geber und Empfänger handelten anonym, damit ohne sozial-strategische Überlegungen nur das „Geben um des Gebens willen“ erkennbar wurde. Allen Spieler wussten, dass sie Schluss in echtem Geld belohnt würden.
Wichtig, woher „die Kohle“ stammt
Die Ergebnisse waren schließlich markant, deutlich, ja auch überraschend: diejenigen Probanden, die das höchste Einkommen erzielt hatten, lagen mit ihrer Chance aufs Teilen dreimal niedriger als jene, die weniger gut ausgestattet blieben.
Für den Spielleiter ergab sich, dass ohne taktische Beziehungen jene die größten Egoisten sind, die am härtesten und mit Engagement für ihr Gehalt gearbeitet haben.
Das nun kann nur an der grundlegenden sozialen Einstellungen des Einzelnen liegen. Menschen, die als nett gelten, so die These, arbeiten demnach weniger hart gegen Entlohnung, da sie eher auf ihre Umgebung und deren Hilfe vertrauen, und wer egoistisch ist, der hält auch andre für egoistisch.
Das Ergebnis verschob sich, als der Zufluss an Gehalt zufällig verteilt wurde. Die Unterschiede im Teilen zwischen Besser- und Schlechter-Verdienenden glichen sich aus. Es dürfte somit darauf ankommen, womit man sein Geld verdient. Denn nicht alle Spitzenverdiener dürfen als Egoisten eingestuft werden. Menschen, denen das Geld zufällt – wie etwa in einer Lotterie oder durch eine Erbschaft – sind eher zum Teilen bereit als solche, die es durch die Mühen der Arbeit oder mit Stress erworben haben.
Was macht jemanden großzügig?
Unklar blieb, ob höheres Einkommen geiziger macht oder ob Geiz das Einkommen erhöht. Dieser Diskurs erinnert an die Ur-Alt-Frage: Henne oder Ei?
Für Vertreter der Wettbewerbsökonomie in Düsseldorfer gilt aber als relevant , dass das Studienergebnis überall dort gelte, wo es auf individuelle Hilfsbereitschaft ankomme. So erhalten Hilfsorganisationen Großspenden zwar auch von den Großverdienern, doch sei es nicht eben auch diese Gruppe, die einen überraschend hohen Anteil ihres Einkommens spende.
Das Geben um des Gebens willen kommt nach Ansicht der Wissenschaft auf zwei Arten zustande. Da ist der Spender, der sich tatsächlich für eine gesteigerte ‚Wohlfahrt‘ anderer interessieren und er wegen der realen Ungleichheit spendet, die er nicht mag.
Oder der Spender ist eine Person, die sich und andere durch Spenden überzeugen wollen, dass sie gute Menschen sind. Wer dies so sehen wolle, der habe zwar Respekt vor anderen, doch stehe deutlich auch die Selbstachtung im Vordergrund und weniger die Bedürfnisse anderer…
Mustermann meint
…egal, ob 1.500, 3.000 oder gar 10.000 im Monat –
bis an diese Grenze glaubt jeder, dass ihm weitere 500 Euro fehlen.
Wer keine Geschwister hatte, wer keinen großzügigen Opa kennen lernte
und wer gar den 2,5 Liter Tetra-Pack Rotwein von ALDI (…Macht ihr das auch..? – NEIN!) an die südlic he Küste mitnimmt, der kann nun mal nur ein Klämmerle sein.