Wann ist der Arbeitsplatz optimal und gesund ?
Zweifelsfrei! Das Betriebsklima wirkt auf die Gesundheit
„Sie nennet sich Kollege, weil sie sich so mege“, weiß der Schwabe, und am Betriebsklima ist jeder mit schuld. Schuld!? Für Schlauberger ist eine Erkenntnis kaum wissenschaftlich: als beste Arbeitsumgebung gilt die, für die der Betriebsleiter seine Arbeitsanforderungen an den Bedürfnisse der Mitarbeiter orientiert.
Wenn diese Einsicht jetzt aus Spaniens Sozialwissenschaft her schwappt und dort von einem Gewerkschaftsinstitut für Arbeit, Umwelt und Gesundheit bei 7600 Angestellten erhoben wurde, kann die Frage nicht neu sein: wie muss der Arbeitsplatz aussehen, damit Mitarbeiter körperlich und geistig gesund bleiben. Antwort: Hängt davon ab, wie der Betrieb die Aufgaben aus der Arbeit regelt.
Auch wenn man die eigene psycho-soziale Befindlichkeit als Arbeitnehmer nicht kennt, ist man beruflich abhängig von Mitsprache, Teamwork, Kompetenzverteilung, Entwicklungsmöglichkeit, vorhandenem Wissen und inhaltlich sinnvoller Tätigkeit.
Ist dazu dann die Anstellung unbefristet, das Gehalt am Stundenausmaß und an der Art der Arbeit orientiert und liegt die Arbeitswoche zwischen 31 und 40 Stunden (als ideales Arbeitsende gilt 14 Uhr) wäre alles ganz easy*
Für die bisher praktizierte Arbeitsmedizin und Arbeitspsychologie gibt es insofern keine *spanische“ Überraschung. Weiß man dich hirzulande längst , dass der große Stress, der psychosozial belastet, sich meist im Privatleben aufbaut.
Familiäre oder partnerschaftliche Störungen, Freizeitstress und unerfüllte materielle Wünsche werden an den Arbeitsplatz mitgenommen, woraus der Einzelne oft ineffizient die Arbeitsaufgaben erledigt.
Damit hat aber der Arbeitgeber eher keinen Einfluss auf persönliche Hintergründe, Bedürfnisse, Arbeitshaltung und andere nicht arbeitsbezogene Faktoren.
Psychosoziale Fehlbelastungen
Bei andererseits zunehmenden psychischen Belastungen am Arbeitsplatz setzt sich so manche Unternehmensleitung mit den Problemen und möglichen Lösungen auseinander.
Dahinter steckt dann aber auch das betriebswirtschaftliche Interesse, weil nur mit zufriedenen Arbeitnehmern deren Effizienz und deren Produktivität stimmen.
Arbeitsmedizinisch sind ausreichend Kriterien bekannt, aus denen eine psychosoziale Fehlbelastungen entstehen kann. Als Ergebnis aus geringem Handlungsspielraum und wenig nur an Weiterbildung und Entwicklung entsteht Frustration, wobei oft auch ein günstiges Feedback zur eigenen Leistung versäumt wird…
Die Liste mit inhaltlicher oder mengenmäßiger Überforderung, Arbeitsunterbrechung, Umweltbelastung, fehlender Information und mangelnder Mitsprache ist lang.
Subjektive Meinung des Einzelnen
Psychisch belastend sind Faktoren wie Lärm, Hitze, Staub, Kälte, Vibration, Schadstoffe, körperliche Dauerbelastung und Termindruck. Über deren Wirkung können betriebsinterne Daten Krankenstände, öffentlich geäußerte Beschwerden, Überstunden oder Arbeitsunfälle aufklären.
Doch nicht alle Probleme sind erkennbar. Oft ist es Stress mit Vorgesetzten, sind Mobbing, Qualifikationsdefizite oder das Betriebsklima schuld an der Misere.
Dagegen ist sinnvoll, psychische Belastungen die subjektive Meinung des Einzelnen zu erfragen, denn das subjektive Empfinden wechselt schon bei der Frage nach der richtigen Raumtemperatur…
Merkwürden meint
Da lacht sich der Englisch-Lehrer eins
und denkt als meist reiner Vormittags-Unterrichter:
Ab High-Noon lass die Arbeit ruh’n
und widme dich dem Afternoon.
Beim Dusseln während des Mittagsschläfchens
träumt er dann noch davon,
er habe Shakespeare eine Sechs gegeben…