Kennen Sie das? Ein strenges Nordic-Walking gegen 13.30 Uhr und nach einer Stunde des Gesund-Laufs merken Sie, dass dies doch recht anstrengend war. Subjektiv empfunden gar beschwerlicher als noch im vergangenen Jahr. Ja oder Nein! Merken Sie, dass Ihre Lust aufs Nichtstun höher ist als noch vor zwei Jahren? Ja oder Nein? Sind Sie vielleicht doch schon „alt“, auch wenn Sie mit 61 noch Jeans von H&M tragen und Sie sich lässig im (echten) Polo-Hemd über „Lena“ unterhalten…?!
Hat auch so mancher Zweifel daran, dass die Arbeitsbedingungen sich gegenüber denen des ausgehenden 20. Jahrhundert tatsächlich verbessert haben, wenn dies auch mindestens für die medizinische Versorgung gilt, und wir auch mit dem Euro nicht unbedingt einen höherer Lebensstandard haben, mag schon sein, dass die Lebenserwartung der Menschen bis dato deutlich gestiegen ist.
So fühlt sich die Mehrheit der aktuell älteren Menschen zwar immer jünger, doch hat sich eigentlich nur die Grenze zum Alt sein verschoben. Wozu es auch eine Mehrheit gibt, ist die, die unsicher sind über die finanzielle Absicherung im Alter. Stellt sich doch in jedem Fall – ob mit 55, 60 oder 65 – die Frage: wie, wo und wovon soll der Einzelne, das Paar, die Eheleute im Altersruhestand leben?
Ist es das eigene Haus, in dem man mit Enkeln, Kindern und einem gesunden Mann ganz „easy“ zusammen lebt? So, wie es früher war? [ Bei wem und wann war das eigentlich so?] Und noch dazu finanziell unabhängig. Toll, wenn ein 20-Jähriger davon träumt, oder wenn er sich vorstellt, er könne auch im Alter in „seiner WG“ leben.
Markiert sich als erstes die Frage, wer sich denn ein Haus überhaupt hat leisten können, ob die Kinder dort einen Job bekommen, wo der Senior lebt und wer welchem Altersgenossen hilft, wenn die Hilfe denn gebraucht wird.
Ist das Alter noch in weiter Ferne, denkt keiner an den eigenen (!) 60. Geburtstag. Ob man dann nämlich noch was ganz anderes lernen oder studieren kann und will oder man bereits hilfsbedürftig ist, weil Parkinson, Prostata-Krebs oder Alzheimer zugeschlagen haben, ist Schicksal.
Was aber gilt heute aus jugendlicher Sicht zum Altwerden und Alt sein? Etwas Positives? Nach der jüngsten Shell Jugendstudie verbinden Jugendliche damit Fitness, Aktivität und Offenheit für Neues. Grad so wie bei Oma und Opa…!?
Wenn die ETW drauf geht…
Wer mit 20, 45 oder 760 Lebensjahren noch keinen Blick ins Alten- und Pflegeheim hat werfen müssen, dem mag es so vorkommen, dass Alt sein nicht mehr wie früher mit negativen Vorstellungen verbunden ist, wie zum alten Eisen zu gehören, als Rentner ins Altenheim abgeschoben zu werden, arm, einsam, krank und gebrechlich zu sein.
Denn angeblich ist es nur eine Minderheit älterer Menschen, denen es so geht. Doch der Schein trügt. Auch wenn die sozialen Sicherungssysteme in Deutschland bei Arbeitslosigkeit, bei Krankheit oder Unfall unterstützen, wer pflegebedürftig wird und eben nicht von Angehörigen gepflegt werden kann, weil diese bereits auch 60 Jahre und älter sind, dessen Angehörige werden schneller erkennen, als ihnen lieb ist, wie die Eigentumswohnung ETW, die Opa der Oma hinterlassen hat, von den Zuzahlungen im Alten- und Pflegeheim aufgezehrt wird. Das geht „ratz-fatz“!
Was die Alten wohl noch kosten…
Hat Deutschland schon jetzt eine der ältesten Gesellschaften der Welt, heißt dies, es gibt heute mehr als fünfmal so viele 80-Jährige wie vor 60 Jahren. Zahlreicher werden diejenigen, die auf Hilfe und Pflege angewiesen sind, was meist um die 80 Jahre und älter beginnt.
Und weil jede Frau in den nächsten 50 Jahren kaum mehr als 1,4 Kinder bekommen wird, die Lebenserwartung weiter steigt und die Zu- und Auswanderungen sich kaum verändert, wird der demografische Wandel die arbeitende Bevölkerung vor ganz andere Fragen stellen, als die, ob man mit Oma unter einem Dach leben will.
Und so kann auch der klassischen Lebenslauf nicht bleiben. Schon spricht man bei der EU über die Lebensarbeitszeit bis 70, wobei schon der Gedanke an noch ältere Lehrer einem erschaudert.
Und weil auch noch gebrochene Berufs-Biografien den Menschen begleiten, wird es ohne lange Lebensarbeitszeit der jungen Generation und viele, viele Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung nicht gehen.
Ob traditionelle Großfamilie oder politisch geförderte Mehrgenerationenhäuser, noch kann der Einzelne gut reden, wie es den mal mit „den Alten“ sein könnte. Solange jedoch der „Egomane“ als Leitbild das Lebensziel darstellt und viele Singles sich kaum noch binden wollen, werden sich die derzeit Jungen noch lange sorgen müssen, dass immer mehr ältere Menschen versorgt, gepflegt und in die Gesellschaft integriert werden müssen.
Und mit Oma und der Schwägerin samt ihren Gören unter einem Dach….ich weiß nicht!
fairway meint
… als Sohn und Schwiegersohn 61, die Mutter mit 93 vital im APH und die Schwiegemutter 86 und in Pfl.stufe II auch im APH – was gibt es da noch zu rätseln, wie das wohl ist im Alter…?!
Hans Lang meint
Inzwischen bin ich 93 und fühl‘ mich trotz Rückenbeschwerden sauwohl.
Auch am PC klappt noch alles.
Mein Appetit ist gut und mit dem Schlafen klapt es auch.
Durch Rückenschmerzen besteht bedingte Immobilität
und mein Status ist der von inzwischen Pflegestufe 1.
Kann ich jetzt noch Parkinson bekommen ?
Wolfgang Bräun Dipl.Vw. meint
… auf physische und psychische Belange
im 94. Lebensjahr kann wohl keine Redaktion,
kann kein Arzt eine Prognose abgeben.
Wir wünschen deshalb alles Gute!
wob. (67)