Aber Achtung! Cousine & Co. quaken mit!
Hand aufs Knie! – Wer hat Ihnen geholfen oder einfach sacht bis druckvoll mit entschieden, ob Sie Ihren jetzigen Partner er-wählen und ihn halten sollen…? Wer nämlich in dauerhafter Partnerschaft leben will, der hat oft ganz subjektiv den Eindruck, er habe die Beziehung völlig autark und autonom und ohne Einfluss anderer entschieden. Das jedoch täuscht, wie eine Studie der Indiana University nachweist: Das Urteil von Freunden und Familie und sogar von Fremden könne unser Partner-Verhalten beeinflussen.
Wie schwer ist es aber, „den“ Richtigen zu finden, wenn Einflüsse von außen die Sache beschweren….? Das nun hängt auch davon ab, dass ein Individuum auch darauf achtet, welche Vorlieben in seiner Umgebung angesagt sind. Ein Maßstab, der also fremd bestimmt wird, wie er auch in der Tierwelt erkant wurde und als Phänomen „mate choice copying“, als „Kopieren der Partnerwahl“ genannt wird. Wer also für andere geeignet ist, kann auch für einen selbst eine gute Wahl sein.
Vierzig Männer und Frauen wurden in ihre Reaktionen darauf geprüft, wie sie Videos von einer Speed-Dating-Veranstaltung werteten. Bei einem solchen Event haben die Teilnehmer jeweils nur drei bis fünf Minuten, um ihr Gegenüber kennen zu lernen und ein Urteil zu bilden. Die Bewertung der wechselnden Dating-Partner wird nach Interesse und Attraktivität notiert und schon geht’s weiter…
Männer sollten attraktiv sein
Um die Studie zu verwissenschaftlichen, wurden den Video- Probanden zuvor Fotos von den Teilnehmern am Speed-Dating gezeigt, um diese vorab einzuschätzen und ein mögliches Interesse wer an wem abzuklopfen.
Nach den Videos wurden die Versuchspersonen aufgefordert, den Erfolg der Kennenlern-Phasen zu bewerten und ihr eigenes Interesse an den Speed-Datern anzugeben.
Ergebnis: das Interesse der Probanden an den Dating-Partnern beruhte darauf, für wie erfolgreich sie die beobachteten Begegnungen hielten. Bei den beobachtenden Männern stieg der Wunsch nach einem Treffen mit den Frauen grundsätzlich anstieg und stieg auch deutlich an, wenn die Frauen im Video attraktiv waren und ihre Speed-Dating-Partner im Video eben auch Interesse am Gegenüber zeigten.
Waren die Männer in den Videos ebenfalls gut aussehend, war die Aufmerksamkeit bei den männlichen Probanden ebenfalls hoch.
Die Experten erklären dazu: „Für Männer spielt die relative Attraktivität der Menschen, die sie beobachten, eine Rolle. Nicht jeder kann ihr Verhalten beeinflussen, sondern nur andere Männer, von denen sie denken, sie seien ebenso attraktiv wie sie selbst.“
Für Frauen gilt ein ähnliches Verhalten, wenn auch deren Reaktionen noch nicht voll ausgewertet sind. Es zeigte sich jedoch grundsätzlich ein paralleles Verhalten zu dem der Männer. Anders jedoch als die männlichen Probanden nahm ihre Sympathie für die Männer ab, wenn sich die Frauen in den Videos nicht für ihre Speed-Dating-Partner interessierten.
Meist quatscht jemand mit
Für die Forscher liegt der Schluss auf der Hand: nicht nur Freunde, Familie oder Bekannte bestimmen die eigene Partnerwahl mit, sondern auch fremde Menschen üben beträchtlichen Einfluss aus. Nicht nur bei der Partnerwahl, sondern auch in anderen Lebensbereichen.
Wer alleine auf eine Party gehe, wo ihm die Gäste fremd sind, der rede sich zwar gerne ein, dass er keine Rücksicht auf die Meinung der anderen nehmen müsse. Doch der Experte erklärt: „In Wirklichkeit achtet jeder Mensch sehr stark darauf, was die anderen in seiner sozialen Umgebung tun oder denken.“
Fazit: Für diese Erkenntnis hätte es allerdings spätestens mit 30 Lebensjahren an gesellschaftlicher Sozialisation keiner Studie bedurft…
Lassy La Roque meint
Für mich war immer schon klar – und das seit der Zeit, als ich mir mit 9 Jahren eine Indianerin als Laubsäge-Arbeit bemalte – dass ich nur eine attraktive und reizvolle wie auch gescheite Partnerin wähle.
Ohne dass andere mitquatschen…