Was für ein Glück, dass wir eines der populärsten Glücksbücher haben, die je in der Republik veröffentlicht wurden. Und so benennt uns Dr. von Hirschhausen gleich mit sieben Dingen über das Glück, dass „kein anderer Mensch dafür da ist, uns glücklich zu machen“. Somit […] gibt es also auch „den Richtigen“ unter sechs Milliarden Menschen fürs persönliche Glück nicht, weil es Perfektion nicht gibt. Weil wir sie aber trotzdem erwarten, halten wir den aktuellen Partner fest und suchen heimlich weiter…[…] Soweit die medizinal-soziale These über die ideale Beziehung.
Welche Wünsche haben aber Frauen und Männern und wie lautet der Text einer Kontaktanzeige, die tatsächlich Erfolg bei der Partnersuche verspricht?
Worauf achtet ein Mann, wenn er eine Frau das erste Mal trifft, und worauf achtet sie? Auch wenn beide es nicht planen, sie achten beide auf das Aussehen.
Und noch nicht mal eine Sekunde dauert es, um ein Gegenüber einzuschätzen. Aufs Erste jedenfalls! Wie jemand aussieht, bestimmt auch als erstes das Merkmal ‚partner-tauglich‘.
Der erste Eindruck ist kaum noch mal zu drehen, weiß der Psychologe, für den ersten Filter.. Nur wen man die Person öfters sieht, kann ein erster falscher Eindruck revidiert werden. Man kann jedoch auch jemanden dann erst schöner finden, wenn ihn bei ähnlichen Interessen näher kennen gelernt haben.
Nun ist Männern das Aussehen wichtiger ist als Frauen, denen das gut gefällt, was Männer schätzen: Verlässlichkeit, Stabilität, Emotionen und situative Kompetenz, wenn der eine die des anderen braucht.
Wenn der Doc Golf spielt
Wer als Mann nicht die situative Traute hat, der wird wohl auch mal eine Kontaktanzeige formulieren müssen. Damit sich daraus Kontakte ergeben, sind Merkmale zum eigenen Status wichtig, während Frauen eher Merkmale des Aussehens beschreiben sollten. Beides erfüllt das Klischee, Frau sucht Arzt oder Anwalt. Am besten, beide spielen Golf. Dagegen sieht der arbeitslose Ingenieur eher schlecht aus, wenn er auch noch blond, blauäugig und jung und er nach guter Figur Ausschau hält.
Frauen, die mit ihrer Figur im Inserat hinterm Berg halten, erhalten demnach auch weniger Zuschriften. Weiß doch wieder der Psychologe über den Mann: es ist schlecht, wenn etwas fehlt! Nun ist leider an dem Sinnspruch, dass sich Gegensätze anziehen, eher nichts dran. Viel eher sucht man sich den ähnlichen Partner.
Denn Ähnlichkeit ist das Grundprinzip einer Beziehung, die lang funktioniert, weil das Konfliktpotential reduziert wird: wenig Divergenz und deshalb auch kaum ungewollte Kompromisse. Auch nicht bei der Sicht aufs Leben eben …
So kann ein positiver Mensch auch mit oder trotz politischer Einstellung mit dem Partner übereinstimmen, was als Gefühl für die Person sympathisch wirkt.
Gefühl und Liebe
Welches Phänomen nun zu welchen Konditionen zur Liebe führt, ist offen, denn auch wenn zwei zusammen passen, muss das mit dem „Verlieben“ nicht eintreten.
Und doch haben Männer und Frauen gleiche Vorstellungen, dass eine gute Beziehung aus vier Komponenten besteht:
* aus emotionaler Nähe, aus Übereinstimmung,
einem gewissen Maß an Unabhängigkeit und schließlich dem Sex.
Wer in der ersten Phase auf unsere Partnerin fixiert ist, ist dies zunächst nützlich, weil man bereit ist auf den einzugehen. Man traut sich mehr zu und man unternimmt mehr, damit jeder jeden genauso gleichermaßen liebt.
Würde aber ein solches Gefühl gleich bleiben, wäre dies für viele andere Aufgaben hinderlich. Denn eine evolutorisch sinnvoll intensive Emotion, die der Paarbindung dient, darf später nachlassen. Das nun könnte Eifersucht in initiieren, die Männer verletzender finden als Frauen. Die nämlich finden die emotionalen Untreue dann als schlimm, wen er sagt, er fühle sich einer anderen ganz nah, er aber mit ihr nicht im Bett war… Wenn Männer beichten, lautet die Frage: Liebst du sie? Und die Männer fragen: Warst du mit ihm im Bett?
Eine mögliche untergejubelte Vaterschaft wäre für ihn nämlich ein ernsthaftes Problem, während sie „nur“ die Bindungsbereitschaft verlöre, wenn er sich einer anderen zuwendet.
Bleiben oder neu suchen…?
War in den 50er Jahren Geschiedensein noch ein Makel, ist heute die finanzielle Absicherung von Frauen nach einer Scheidung meist besser, was einen eine unbefriedigende Beziehung wohl leichter beenden lässt. Und dann ist da noch die Erotik, die sich mit den Jahren abschleift…und das Internet womöglich Ersatz schafft… Da fehlen dann die Kompromisse zum Bisherigen.
Gefällt mir oder gefällt mir nicht, wird im Internet gleich mit dem sozioökonomischen Hintergrund geliefert; samt Bildung und Persönlichkeit.
Hierfür mussten alte Paare lange zusammenleben, und dies ist wohl das Geheimnis:
Wer 20 oder 30 Jahre verheiratet ist, der ähnelt sich über die plausible Erklärung gemeinsamer emotionale Erfahrungen; Hochs und Tiefs, die sich auch ins Mienenspiel beider eingraben. Und so mögen beide dann auch dieselben Speisen.
Fazit : Beziehung ist auch Arbeit, ohne die es nicht geht, und nach der man auch auf Rückmeldung wartet. Denn für eine gute Beziehungen wird oft übersehen, dass man dafür etwas tun muss.
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