Und schon wieder eine Studie, nach der „das Geld der Deutschen in schlecht verzinste Girokonten“ fließt und so gar nicht nach Aktien und Riester-Produkten giert. Wieder mal sind es „die“ Deutschen, die „viel Wert auf Sicherheit“ legen und dabei leider ‚Kaufkraft vernichten‘.
Und das alles, weil niedrige Zinsen kaum das Interesse am Sparen wecken. Acht von 100 Bürgern, geben an, dass sie in den ersten Monaten des Jahres 2013 weniger Geld „zur Seite gelegt“ hätten, während es in 2011 lag dieser Anteil nur sechs von 10 waren. Bemerkenswert??!! Eher nicht.
Wohl aber, dass 12 von 100 Deutschen nach eigenen Angaben überhaupt nichts mehr sparen (2011 waren es nur sechs Prozent). Ein Ergebnis, das man bei TNS Emnid für die Postbank ermittelte.
Und da fällt uns doch wieder die Comicfigur Rabenau ein, die feststellt:
Mit Geld ist es ungleich besser, als es ohne Geld schlechter ist…
Denn es gibt ‚Sparer‘, die diesen Namen auch zurecht tragen: 15 von 100 sparten in 2012/13 mehr als zuvor; 2011 waren es nur 7,6 Prozent der Befragten, die mehr zurSeite legen konnten.
Und dabei ist es den Meisten egal, wie hoch die Sparzinsen sind. Denn die Summen für den Nicht-Konsum liegen meist unverzinst auf dem (entgeltplichtigen?) Girokonto. Das Sparbuch hat fast schon ausgedient…Statt dessen werden bei hohen Verwaltungskosten, geringen Rückkaufswerten und geringer Rendite auf die gesamte Laufzeit Lebensversicherungen abgeschlossen, während Aktien und Fonds den Trend nach unten markieren.
Konsum und Konsumverzicht
Wer aber kann wirklich ohne Einbußen beim Konsum sparen? Nur vier von fünf Haushalten sind so ausgestattet, das die monatliche Kaufkraft für Rücklagen reicht. Ein Faktum, das für 2010/11 feststellt, dass es bei 17 von 100 zu nichts mehr als dem Konsum reicht.
Wer knapp unter, wer 60 drüber ist, kann kaum oder eher keine Reserven bilden: das Girokonto ist für ein Drittel am Monatsende leer. Von den Jüngeren zwischen 30 und 39 Jahren legt fast jeder Zweite monatlich was beiseite. Und sogar 41 von 100 der 16 bis 29-jährigen kann sparen…
Links liegen lassen die Sparer allerdings die staatlich geförderte Altersvorsorge, auch wenn Frau von der Leyen einen leichten Zuwachs melden lässt. Macht für das 2. Quartal 2012 etwa 15,8 Millionen staatlich geförderte Riesterverträge; 79.000 mehr als 2012 und 66.000 mehr als im ersten Quartal 2013.
Riestern, wozu das denn…?
Fakt bleibt aber dennoch: Immer weniger Menschen sind „Partner“ beim geförderten Vorsorgevertrag, viel eher liegt deren Geld auf dem Girokonto, bei niedrigen Zinsen und kleiner Rendite.
Und so ist auch das Vertrauen der Menschen hierzulande in Fonds und Aktien zu 2011 (17,3 Prozent) zurückgegangen. Mit „Sicherheit statt Rendite“ investieren heute nur noch 16,9 Prozent in Unternehmensanteile.
Das Vertrauen in Banken ist schließlich bei den jüngeren Sparern getrübt: jeder Zweite ‚bunkert‘ sein Erspartes lieber zu Hause. Nur 7 von 100 der 60-jährigen legen ihre „Notgroschen unter die Matratze“. Die nun sind für unvorhergesehene Ausgaben, für die Altersvorsorge und dafür, sich mit dem Ersparten etwas zu gönnen. West spart mehr als Ost und Frauen mehr als Männer. Letzteres, weil er meist das Geld verdient und sie es ausgibt oder eben nicht. Das sind dann Sparguthaben als Rücklagen die Kinder.
Wie meinte einst der spätere Studiendirektor L. aus B., dessen Frau auch Lehrerin war und beide zusammen nun in „A 27“ (!) pensionär versorgt werden:
Ich bin doch nicht als Sparefroh zur Welt gekommen, sondern als Verbraucher.
Das war damals in den 80ern, als es darum ging, ob man Mülltrennung auf Papier und Gelben Sack ausweiten sollte…
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