Omas Häuschen wird durch Pflegestufe oft aufgezehrt
Bitterböse sind sarkastische Betrachtungen zu Parkinson und/oder Alzheimer: Was ist wohl weniger schlimmer für Betroffene? Die Antwort: Alzheimer, weil dem Betroffenen egal ist, wenn er die Kaffeetasse verschüttet. Eine eher löbliche Betrachtung zu einer der Erkrankungen stellt sich jedoch mit den Fragen: Kann man trotz einer Demenz noch gut und zufrieden leben? Was bleibt, wenn der Verstand, wenn die Orientierung zunehmend schwindet? Können spezielle Formen der Pflege und der Betreuung die Lebensqualität bei Demenz-Patienten fördern?
Offene Fragen, mit denen sich jüngst der Kongress „Lebensqualität bei Demenz“ in Berlin beschäftigte. Im Mittelpunkt stand dabei ministeriell geförderte Projekt H.I.L.D.E – „Heidelberger Instrument zur Erfassung der Lebensqualität Demenzkranker“.
Dessen zentrales Ergebnis lautet: Auch sehr schwer an Demenz Erkrankte sind noch in der Lage, Freude und Glück zu empfinden – und Pflegende können diese positiven Gefühle gezielt fördern.
Als populäres Ergebnisse des Forschungsprojekts H.I.L.D.E gilt, dass wohl eine noch einzuführende Familienpflegezeit in Deutschland hohen sozialen Wert haben könnte. Denn Menschen mit Demenz wollen als Nachbarn und Freunde wahrgenommen und akzeptiert werden.
Bei einer mittelfristig deutlich stärker ausgeprägten demografischen Entwicklung hin zu höherem Alter ist wohl zweifelsfrei klar, die Gesellschaft auf ein Leben mit Demenz vorzubereiten.
Angehörige oder Pflegedienstleistende, die sich um Demenzerkrankte kümmern und natürlich die Betroffenen selbst, brauchen in zunehmendem Maße Zuwendung und unsere Unterstützung. Eine Familienpflegezeit könnte den Familien neue Chancen eröffnen, Verantwortung für pflegebedürftige Angehörige zu übernehmen.
Können Sohn oder Tochter pflegen..?
Um Pflegenden zu helfen, die Bedürfnisse auch schwerst Demenzkranker zu erkennen und Reaktionen richtig zu verstehen, sollte das Forschungsprojekt H.I.L.D.E wertvolle Ergebnisse leisten.
Ergebnisse, die die Lebensqualität von Angehörigen ebenso verbessern wie die der Erkrankten. Resultate aus dem Forschungsprojekts sind in einem praxisnahen Handbuch zusammengefasst, das im Verlag Hans Huber Bern erschien und im Buchhandel erhältlich ist (ab Juli/August 2010).
Die Statistik zeigt auf
Bei aktuell rund 1,2 Millionen demenzkranke Menschen in der
Bundesrepublik Deutschland gibt es zwar erfreulicher Fortschritte in der Forschung, doch ist die häufigste Form, die Alzheimer Demenz, nicht heilbar.
rechnet man die demografische Entwicklung hoch, dann wird die Zahl der Erkrankten bis zum Jahr 2050 auf mehr als zwei Millionen ansteigen.
Nicht zuletzt aus diesem Grund sieht das Modell der Familienpflegezeit vor, dass häuslich pflegende Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit über einen Zeitraum von maximal zwei Jahren auf bis zu 50 Prozent reduzieren können und sie dann 75 Prozent ihres bisherigen Gehalts beziehen.
Oft geht das Vermögen flöten
Im späteren Ausgleich wäre nach den maximal zwei Jahren wieder voll zu arbeiten bei weiterhin 75 Prozent des Gehalts, bis das belastete Zeitkonto wieder ausgeglichen ist.
Da Demenz und Alzheimer oft sehr lange dauern können, ist eine solche Familienpflegezeit für Sohn oder Tochter des Betroffenen überaus schwierig, weil diese meist selbst gegen den Zeitpunkt der Altersruhe und sich das „schwindende“ Vermögen bei professioneller Pflege mit hoher Aufzahlung im Alten- und Pflegeheim meist nicht aufhalten lässt…
Mustersohn meint
Was stellt sich Frau Schröder vor…??
Der alternde Sohn mit 62 und noch berufstätig soll für seine demente Mutter (86 und Witwe) eine Familienpflegzeit auf sich nehmen….
Die Schwiegertochter wird sich freuen, wenn sie’s wirklich tut,
denn die ist bereits 65 und selbst Rentnerin…
Frau Schröder, das mit der FpfZ ist irgendwie oder gar voll daneben.