Lebensmittel-Einkäufe: Jeder Zweite fürchtet Mogelpackungen
Wer ’ne Lesebrille auch beim Discounter benötigt, der hat gegebenenfalls schlechte Karten. Doch auch Verbraucher ohne Lesehilfe verstehen die Angaben auf Lebensmittel-Verpackungen nicht. Und das sei jeder Zweite, der auch noch vermutet, dass er beim Einkauf besch….. wird. Ob dann ein Produkt auch noch gesund ist, können nur 25 von 100 Konsumenten erkennen.
Ist die „Verbraucherstudie 2010“ des Instituts Fresenius tatsächlich repräsentativ, können 71 von jeweils 100 deutschen Verbrauchern nicht einschätzen, ob ein Lebensmittel, ein Nahrungs- oder Genussmittel als Produkt für Kinder geeignet ist. Und wohl deshalb vertrauen nur10 von 100 der Industrie und der Politik in Lebensmittelfragen.
Die Studie ergab gleichzeitig : Bio ist out, regionale Lebensmittel sind in und Frauen sind beim Einkauf kritischer als Männer. Klar eigentlich, weil sie auch häufiger einkaufen. Und so kauft auch der Verbraucher OST anders ein als der Konsument WEST.
Ist drin, was drauf steht?
Was den Verbraucher beim Kauf von Lebensmitteln ganz besonders bewegt, ist die Frage, ob denn in der Packung wirklich auch drin ist, was drauf steht. Und weil die Antwort meist unbeantwortet bleibt, bleibt auch die Sorge zu Lebensmitteln mit gentechnisch veränderten Zutaten.
Von knapp der Hälfte aller Verbraucher wird auch befürchtet (48 Prozent), dass auf der Verpackung wichtige Angaben zu den Inhalten versteckt sind, oder schlimmer, diese gar nicht angegeben sind und dass verwendete Zusatzstoffe, wie Geschmacksverstärker oder Farbstoffe, langfristig die Gesundheit belasten oder krank machen…
Fazit der Studie über die Angaben des Institut Fresenius: für die deutliche Verunsicherung der deutschen Verbraucher sind Formulierung und Darstellung der Inhaltsangaben maßgeblich, sind doch für 49 von jeweils 100 Befragten die Angaben auf den Lebensmitteln wenig bis gar nicht verständlich.
Und die Verbraucher…??
Für die ist es auf den Web-Blogs dann auch schon mal ganz einfach: Vor allem die krummen Angaben vermeiden, wie 800, 475, 125 oder 80 Gramm. Da kauft man dann aus diesem Grund bei LIDL keine Wurstwaren mehr, denn dort seien fast alle Packungen in 80g ausgezeichnet. Und das dann noch zu alten 100g-Preis.
Für andere ist die Verunsicherung der Verbraucher von der Lebensmittellobby so gewollt. Egal ob es um die Inhaltsmengen oder um die Inhaltsstoffe geht. Es könnte alles so einfach sein, aber genau das sei es nicht.
Zitat: Ich kaufe grundsätzlich nur Rohware jeglicher Art, also keinerlei Fertigprodukte. Alle Gerichte werden selbst zubereitet. Es gibt kein Gericht zweimal im Monat. Selbst das Mehl für ein herzhaftes Brot mische ich selbst zusammen. Viele scheuen den Aufwand an Zeit, aber denen kann ich nur sagen, es braucht viel weniger Zeit, als man denkt. Und dazu ist es auch noch preiswerter. Einzige Ausnahme ist Bier, das braue ich nicht selbst. Zitat Ende.
Und auch beobachten kann man selbst: Wer an der Kasse steht und sieht, was die vor einem auf das band legen, kann einem schwindlig werden. Da ist doch zu vermute, dass sich einige ganz schön krank essen. Wer nun nicht sicher ist, was er kauft oder er nicht genau erkennen kann, ob das Produkt gesund ist oder nicht, sollte es einfach im Regal liegen lassen. Vor allen Dingen sollte man sich nicht von der Werbung einlullen lassen.
Per Gesetz erschwert
Als erste Direktive im erfolgreichen Angriff auf den Verbraucher gilt die Täuschung: „Essen Sie dazu die Packungsbeilage und fragen Sie besser niemanden, sondern prüfen Sie selbst“. Eine trefflich gelungene Pointe eines Kritikers.
Und der weiß auch: erst die gesetzlichen Vorschriften, Inhaltsstoffe mit ihren zahllosen Verklausulierungen und Ausnahmen kenntlich zu machen, hat es dem Verbraucher schwer gemacht den physiologischen Wert eines Lebens-, Nahrungs- oder Genussmittels zu erkennen.
Wie war das noch in den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts? Sind doch wohl nicht alle Konsumenten seit damals nicht daran eingegangen, weil die Inhaltsstoffe nicht angegeben waren…
Aktuell verpflichtende Angaben und noch dazu eine “Ampelkennzeichnung“ schaffen die Abhängigkeit von denjenigen in Politik und Lebensmittelindustrie, die einem die Sicht auf verträgliche und unbedenkliche Lebensmittel immer mehr verdecken: – “fettreduziert“ und mit Zuckeraustauschstoffen verschlechtert.
Fazit: Wer beim Essen nicht mehr selbst denken will, der wird sich auch mit den Täuschungsmanövern interessierter Kreise nicht auseinander setzen. Wer sich jedoch nur ein wenig an die Essgewohnheiten der Alten oder an die Mahlzeiten in seiner Kindheit erinnert, der müsste wieder drauf kommen, was „ungefähr als gesund“ gilt.
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