War es früher nur irgendwie ein Party-Kracher oder auch schon mal ein von Medieninteresse begleitetes Techtelmechtel mit ungewissem Ausgang, er mit ausreichend Geld, sie recht jung und mit meist appetitlicher Figur und beide im vermeintlichen Glücksrauch gleicher Gefühle, war er dann eher nur der „sugar-daddy“.
Heute fällt in solchem Zusammenhang dann auch gleich der Name Johannes Heesters, dann auch Lothar Mathäus, Franz Müntefering oder Sky du Mont, die in Beziehungen leben oder lebten (August 2010), in denen der Partner mehr als 20 Jahre älter ist (oder war). Sie aber finanziell durchaus auch allein leben könnte.
Nicht in allen Kreisen ist dies „gesellschaftsfähig“ geworden, weil man dann langfristig kaum an die selben Interessen und an die selben Chance beider glaubt. Ob das Ganze dann gar auch mit Liebe umschrieben werden kann, ist nicht zuletzt Interessensgebiet für Paartherapeut.
Wie nun ist es mit dem möglichst dauerhaften Bestand von Beziehungen bestellt, in denen ein Partner deutlich älter ist als der andere?
Klare Antwort: das kann gelingen, begleitet von der Vermutung, dass eine Partnerschaft mit hoher Altersdifferenz nicht anders läuft oder eben dann auch nicht läuft wie bei gleichaltrigen Partnern.
Da die Vita des Älteren allerdings auch viel Lebenserfahrung darstellt, kann eine solche stabile Beziehung sogar besser gelingen als eine „normale aber instabile“.
Will man auch nicht gleich mit speziellen Problemen bei solch ungleichen Paare aufwarten, weil wohl anfangs die ‚Verliebtheit‘ eine große Rolle spielt, ist die Beziehung zunächst meist eng und auch getragen von Glück.
Der soziale Rhythmus
Wer verliebt ist, denkt nun mal nicht ans Alter, bis sich dann der tatsächliche Alltag breit macht und den sozialen Rhythmus, die Abläufe beider bestimmt.
Bei de Partner sind nämlich zweifelsfrei an verschiedenen Positionen und mit verschideenem Status im Leben gebundenoder orientiert.
Ist der jüngere Partner noch in einer Elternrole oder er wünscht sich Kinder, hat der ältere dagegen den Familienwunsch eher abgeschlossen und ist vielleicht auch schon Opa oder wird es absehbar…
Beruflich im Saft
Und auch im Lebensbereich ‚Beruf‘ gibt es klare Unterschiede, weil Karriere und Beruf bei dem einen in nächter Zeit enden, der jüngere aber mitten im „beruflichen Saft steht“ und er den Aufsteig anstrebt…
Dies zu bewältigen, ist Alltagsaufgabe des Paares in ihrer beider Situation und mit der speziellen des jeweils anderen. Wie sich beide entwickeln, müssen beide vor Augen haben und Rücksicht nehmen können. Wird nicht gemeinsam entschieden, kommt einer zu kurz.
Steckt der junge Partner engagiert im Beruf, fixiert sich der ältere stark auf die Beziehung. Hier sind Kompromisse an der Tagesordnung. Beide haben den hoffentlich günstigen Blick auf die Belange des jeweils anderen; hier die Autonomie für den Jüngeren, dort die Bereitschaft sich auch nach innen und auf beude zu besinnen..
…auch ein Kind…??!!
Bei der Frage „Beziehung mit oder ohne Kind“ gibt es dann aber doch keine Kompromisse, eil wohl ganz individuell Haltung und Erwartung nicht mehr zusammen passen. Als gilt: Kind oder nicht Kind!?
Für den einen wird gelten, dass es zum definitiven Verzicht entgegen einer ursprünglichen Lebensplanung kommt. Dieser ‚Ausfall‘ ist dadurch zu kompensieren, dass das Paar ihre Wünsche in eine gemeinsam empfundene Kreativität stecken.
Wird der Kinderwunsch dann aber doch noch real, ist in der Elternrolle der jüngere Partner dann aber wohl stärker gefordert als mit einem gleichaltrigen Partner.
Fazit, Ratschlag oder Empfehlung: Jeder Verzicht muss durch eine Kompensation ausgeglichen werden. Gegenseitig müssen die Lebensphasen des anderen erkannt werden und erforderliche Konsequenzen sind ausgewogen zu entscheiden.
Oder kurz: “ Erfolg kommt nicht von ungefähr!“
Eisenherz meint
…was ich nicht versteh‘!
Warum sich die deutlich jüngeren Frauen
auf ’nen älteren Mann überhaupt einlassen.
Ist es nur Geld o d e r
das Syndrom „fehlender Vater“…?
Fünfzehn Jahre Altersunterschied, ja!
Aber alles was drüber ist, muss doch im noch
höheren Alter eine Zumutung werden.
lud 1922 meint
Hallo! Zum Thema Altersunterschied gilt für uns:
mein Mann war 28 Jahre älter als ich. Kennengelernt
habe ich ihn , als ich 40 und er 68 Jahre alt war.
Wir haben 21 Jahre lang eine sehr schöne Zeit 21 Jahre erlebt,
davon 17 Jahre verheiratet.
Wir waren mit Sicherheit inniger verliebt als manches junge Paar.
Es ist und war eine große Liebe, die ihre eigenen Werte hatte.
Mein Mann war sehr kränklich und vielleicht gerade deswegen
hatten wir eine sehr innige Beziehung.
Mein Resummee: Liebe hat nichts mit dem Alter zu tun.
Nun ist mein Mann am 1.1.2012 verstorben, ich bin alleine
und vermisse ihn schmerzlich. Allerdings muss ich zugeben,
die Menschen sind grausam. Die Kinder meines Mannes haben
wir nie mehr gesehen. Meine beiden Kinder waren dagegen meinem
Mann immer sehr zugewandt und herzlich.
Im Nachbarschaftsumfeld hatte man wohl eine seltsame „Freude“daran,
weshalb wir haben uns letztendlich total zurückgezogen haben.