Der Zeitungsträger, der Mini-Jobber, die Küchenhilfe oder auch die Frisör-Gesellin werden ihn kaum kennen, den Artikel 23 in der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“. Und auch ‚Arbeit‘ als „philosophische Kategorie“ dürfte ihnen fremd sein.
Versteht man unter Arbeit doch „alle Prozesse der bewussten schöpferischen Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur und der Gesellschaft. Sinngeber dieser Prozesse sind die selbstbestimmt und eigenverantwortlich handelnden Menschen mit ihren individuellen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Anschauungen im Rahmen der aktuellen Naturgegebenheiten und gesellschaftlichen Arbeitsbedingungen.“
Doch eines dürfte jedem Arbeitnehmer klar ein: „ Jeder hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf gerechte und befriedigende Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz vor Arbeitslosigkeit.“
Doch werden eben die neuesten Zahlen, Daten und Fakten zu Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit kaum so recht populär werden.
Auch nicht, wenn die Broschüre „Arbeitswelt im Wandel“, die die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) veröffentlicht hat, neue Daten liefert. Auf 80 Seiten fasst die Ausgabe 2013 alle wichtigen und aktuellen Daten der deutschen Arbeitswelt zusammen.
ZU den Informationen zur Erwerbstätigkeit, zu Berufskrankheiten, zur Gefährdungsbeurteilung und zum demografischen Wandel zählen dann auch der aktuelle Schwerpunkt „Psychische Belastung in der Arbeitswelt“.
Publik wird also, dass die Zahl der Erwerbstätigen im Jahr 2011 bei über 41 Millionen und somit auf dem höchsten Stand seit 1992 lag. Allerdings sei die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund psychischer Erkrankungen gestiegen. In 2011 meldete sich jeder Arbeitnehmer durchschnittlich elf Tage krank.
Durch diese Arbeitsunfähigkeit entstehe der deutschen Wirtschaft ein „Verlust“ von rund 80 Milliarden Euro an Bruttowertschöpfung, was man dann eher als soziale Kosten oder eben als „Ausfall“markieren sollte.
Und so liefert denn die Broschüre auch genaue Zahlen zu verschiedenen Berufskrankheiten, zu Arbeitsbedingungen und zur Arbeitszeitgestaltung.
Stark betont wird auch das Thema „Psychische Belastung“, für die in der neuen Ausgabe erkennbar wird, dass nicht nur die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage durch psychische Erkrankungen steigt, sondern auch die Zahl der Frühverrentungen.
In 2011 lag der Anteil für psychische Erkrankungen an den Frühberentungen bei 41von 100 Fällen.
Mit der „Arbeitswelt im Wandel“ geht man in derVeröffentlichung dann auch auf die psychische Belastung von Männern und Frauen bei der Arbeit sowie auf Altersunterschiede ein.
Fehlt nur der Hinweis auf die gestiegene Gewinn- und die gesunkene Lohnquote … aber wen interessiert das denn..?
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