Als Pennäler mal Sitzenbleiben, heißt noch lange nix….
Muscheln, Gold, Haremsfrauen, Kamele, Gemälde, Geld, Kohle, Penunze… Schon immer will der Mensch reich sein oder es werden. Jetzt hat ein “Reichtumsforscher“ angeblich das Geheimnis gelüftet: „Schlächte Schieler pringen es offt weiht ihm Leben!“
Wer denn nicht allzu lang auf Reichtum warten will, dem bietet der Esoterik-Sender Astro-TV einen Fingerring, der reich macht. Diesen angesteckt, sorge dies für „die energetische Auflösung von Altschulden und verbessere das Finanz-Karma.“ Reich wird jedoch mit dem Schmuckstück wohl nur derjenige, der viele davon an genügend einfältige Kunden verkauft.
Das gilt und galt wohl auch für die Idee eines App-Programmierers Armin Heinrich. Er stellte 2007/08 die App „I am Rich” in Apples App-Store ein, für die er 999,99 Dollar kalkulierte. Es erschien nach Bezahlung ein funkelnden Diamanten auf dem iPhone-Screen. Glaubt man den Daten, dann wurde die App jedoch nur achtmal verkauft und bereits nach einem Tag aus Netz entfernt.Vermeintlich habe Heinrich trotzdem Mails von zufriedenen Kunden erhalten…
Was aber bedeutet es, reich werden zu wollen? Ist dies ranghöchste Triebfedern des Individuums, der gesamten Menschheit?
Da es weder mit Amulett, noch mit Ring noch mit Gebiet klappt, grad mal schnell reich zu werden, hat der Mensch nach und nach wohl erkannt, dass es besser ist, zu lernen, sich zu bilden und sich darauf zu spezialisieren, einen besonderen Platz am Tisch des Wohlstands zu bekommen.
Doch in diesem Sinne macht es sich der selbst ernannte „Reichtumsforscher“ mit Namen Wolfgang Lauterbach wohl zu einfach, wenn er in einem Zeitungsinterview ‚absondert‘, dass dann besonders hohe Chancen bestehen, reich zu werden, wenn jemand seine Schulzeit eher problematisch hinter sich brachte oder er diese eben schwach abschloss. Die Pädagogen fallen um, Streber und gute Schüler wundern sich über soviel ‚Forschung und Wissenschaft‘
Auch wenn es populäre und gescheite Menschen und Zeitgenossen gab und gibt, ist eher die Tatsache der zündenden Idee, des besonderen Talents und des glücklichen Zufall reicht, berühmt und sogar sexy geworden zu sein: Steve Jobs, ein mittelmäßiger Schüler; Erich Sixt; ein Studienabbrecher; Bismarck, Thomas Mann, Ulrich Wickert – ehemalige Sitzenbleiber; Reinhold Würth, Iris Berben, Joschka Fischer – nur Schulabgang, kein anerkannter Abschluss.
Die Basis für Lauterbachs These, so das geistige Gspinst, man müsse eben „extrovertiert, aggressiv und von einer Idee besessen” sein, um reich zu werden.
Eine Theorie, die allenfalls dann einleuchtet, wenn jemand schon in jungen Jahren für eine Idee brennt, statt den ‚Satz des Pythagoras‘ zu lernen oder den ‚Faust‘ zu lesen, was aber bei Pädagogen nicht so gut ankommen dürfte.
Doch reich zu werden, kann nach Lauterbach nicht durch die Tatsache schlechter Schulleistungen kommen, sondern kann nurdann erfolgen, wenn den schlechten Schüler was anderes mit Leidenschaft und Zielstrebigkeit reizt als der trocken Schulstoff…
Also, ihr Eltern, fordert nicht nur die guten bis sehr guten Noten, denn wenn dies zur dauernden Wiederholung wird, solle man das Taschengeld kürzen, damit durch mittägliches Prospekte austragen, die Leistung in der Schule nachlässt und sich der Reiz am Geld und am künftigen Reichtum orientiert…
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