Nachdem selbst die Discounter schon mal Rollatoren im Aktions-Angebot haben und ein Stück grad mal 49,99 kostet, wird doch wohl die DAK die Bevölkerung nicht überraschen, dass die Zahl ihre Versicherten, die einen solche Rollator als Kassenleistung bekommen haben, von 2009 auf 2012 um fast 50% gestiegen ist. Auch wenn die DAK-Gesundheit seit 2012 über 65.000 Rollatoren zahlte und dafür 5,1 Millionen Euro dafür ausgegeben (macht im Schnitt dann allerdings 78 Euro).
Dass diese Entwicklung bei den 60- bis 69-Jährigen deutlich wird, dürfte in dieser Altersgruppe kaum überaschen; auch nicht dadurch, dass sich die Zahl der Rollatorfahrer mit einem Zuwachs von 111 % mehr als verdoppelt.
Bei den 70- bis 79-Jährigen ist seit 2009 eine Steigerung von 75 Prozent aufgetreten, auch wenn die meisten Rollatoren von Senioren bedient werden, die zwischen 80 und 89 Jahren alt sind, für die der Anstieg jedoch eher gering blieb.
Was aber sagen Ärzte zu solch einer „ambulant mobilen“ Entwicklung? – „Rollatoren werden häufig zu schnell verschrieben“, so der tenor, weshalb s besser sei, „sich so lange wie möglich ohne Hilfsmittel fortzubewegen.“
Denn alle Maßnahmen, die Kraft und Beweglichkeit fördern und erhalten, sollten zuvor ausgeschöpft werden. Das gelte auch für Kurse zur Sturzprävention.
Und doch ist die steigende Zahl von Rollatoren ein deutliches Zeichen des demografischen Wandels. Dies in der Zahl zu halten, kann nur lauten, auf die Bedürfnisse älterer Menschen zu reagieren.
Noch immer gibt es eben zu viele Gebäude, von der Apotheke bis zum Amtsgericht, in denen Treppen den Zugang erschweren oder Bus-Einstiege nicht absenkbar sind. Diese Tatsachen schließen dann eben eine wachsende Bevölkerungsgruppe vom öffentlichen Leben aus.
Was der junge Bürger eher nicht weiß, ist die Förderung durch die DAK-Gesundheit beim Besuch von Kursen zur Sturzprävention (80 % max. 75 Euro). Bei einem durch den Arzt verschriebenen Rollator beträgt die gesetzliche Zuzahlung zehn Prozent (max. zehn Euro). Geräte mit Sonderausstattung sind dann jedoch teurer …
Opa, das mach‘ mer!
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