Vierzehn Jahre alt ist das Pflicht-Buch von Dietrich Schwanitz „Bildung – Alles, was man wissen muss“. Zehn Jahre später sollte man in 2014 ergänzend und „bio-ethisch gebildet“ längst wissen: Wann beginnt das Leben? Was genau ist die Würde des Menschen – und was die Würde der Person? Gibt es ein Recht auf Selbstbestimmung am Lebensende? Und welchen moralischen Status haben Tiere?
Es ist die „Bioethik“, die sich längst mit grundsätzlichen Fragen des Seins auseinandersetzt. Denn sie gibt Antworten für die politischen Entscheidungen der Gegenwart. Doch es eröffnen sich trotzdem neue Fragen und Probleme.
Ein Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung“ bietet seit Ende 2013 nicht nur Lehrern eine Einführung in die Grundlagen der Bioethik. Der allgemeinen Bildung gelten dabei auch Argumente und konkrete Diskussionsansätze.
Auszug:
Wert und Würde des Lebens
„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ So heißt es in Artikel 1 des GG. Gerade der Würdebegriff ist von grundlegender Bedeutung, wenn Entscheidungen in Grenzsituationen am Anfang und Ende des Lebens getroffen werden müssen, wenn es beispielsweise um Stammzellforschung, Abtreibung oder Sterbehilfe geht.
Aber nicht nur der Mensch als moralischer Akteur steht im Mittelpunkt bioethischer Betrachtungen. Die Bioethik fragt auch nach der belebten Natur: Haben wir nur Pflichten in Ansehung von oder auch Pflichten gegenüber der Natur? Hat nur der Mensch eine Würde? Oder gebührt auch der Natur: der Erde, den Meeren, den Wäldern, den Flüssen, den Pflanzen, den Tieren Ehrfurcht?
Die Bioethik sucht Antworten auf diese und andere Fragen und zeichnet damit den Horizont, vor dem wir bioethische Entscheidungen treffen, in dem wir uns selbst und unser Tun aber auch reflektieren sollten.
Und vielleicht kann die Debatte um den Wert der Würde dazu beitragen, unsere Daseinsvergessenheit als Würdeträger zu beheben: denn Würde kann letztlich nur je-von-mir-selbst im Umgang mit den Mitmenschen und Mitlebewesen bewiesen werden.“
Das ganze Dossier unter
www.bpb.de/gesellschaft/umwelt/bioethik/“
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