„Der Umsatz ist der Güter höchstes nicht. Von Schaden aber ist ein viel zu großes Lager“! – Ein pathetischer Professor soll vor ca. 40 Jahren diese kaufmännische Weisheit losgelassen haben. Für jugendliche Schüler, sofern sie nicht doch an einer Kaufmännischen Berufsschule unterrichtet werden, sind jedoch ganz andere Fragen von Bedeutung.
„Um wie viel teurer wird ein neues Fahrrad, wenn ich es auf Raten zahle?“ (Ratenkäufe mit Minderjährigen sind allerdings nicht erlaubt) – Wie hoch sind die Versandkosten im Verhältnis zum Preis der Ware?“
Nur zwei der Fragen, mit denen sich 29.000 Schüler im Alter von 15 Jahren im Rahmen des ersten PISA-Tests für Finanzwissen beschäftigten.
Fazit: Einer von sieben Schülern hat Schwierigkeiten, Alltags-Käufe selbst zu entscheiden. An dem Test beteiligten sich 13 Länder aus der OECD sowie fünf weitere Staaten.
Warum nun gerade Deutschland, Österreich und die Schweiz beim Test nicht dabei waren, bleibt als Schlussfrage offen…
Doch geprüft wurde trotzdem, und zwar, ob die Schüler Rechnungen lesen, Bankauszüge verstehen oder bei Zins und Tilgung die Kosten eines Kredits erfassen können.
Dabei stellte sich heraus, dass Teilnehmer mit guten Resultaten im PISA Lese- oder Mathe-Test häufig auch über ein gutes Finanzverständnis verfügen. Jungen und Mädchen schnitten in den meisten Ländern etwa gleich ab.
Das höchste Durchschnittsergebnis im Bereich der finanziellen Allgemeinbildung erzielte Shanghai (China), gefolgt von der Flämischen Gemeinschaft Belgiens, Estland, Australien, Neuseeland, der Republik und Polen. Alle mit Ergebnissen, die über dem Durchschnitt der teilnehmenden OECD-Länder und -Volkswirtschaften liegen.
Nur jeder zehnte Schüler in den teilnehmenden OECD-Ländern und – Volkswirtschaften ist in der Lage, die schwierigsten Aufgaben der PISA-Erhebung 2012 über finanzielle Allgemeinbildung zu lösen.
Die aber können z. B. Transaktionskosten analysieren, Salden in einem Kontoauszug bestimmen und auch die Überweisungsgebühren berücksichtigen und kennen die Einkommensteuerstufen.
Im Gegensatz dazu können durchschnittlich 15 Prozent der Schüler einfache Entscheidungen über Ausgaben des täglichen Lebens treffen, den Zweck einer Rechnung erkennen und einfache Grundrechenarten durchführen, mit denen sie wahrscheinlich vertraut sind.
Fazit eines Jugendlichen: Man nehme zu allem, was man nicht weiß, eine App!
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