Schlagzeilen sind meist schnell vergessen. So wohl auch die von der aktuellen Studie der Umweltschutzorganisation WWF und der DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH -, in der der Mangel an Süßwasser nicht nur zu einem gefährdenden ökologischen Risiko, sondern auch zu einem ökonomischen wird.
Klimawandel, wachsende Welt-Bevölkerung und steigende Ansprüche an den Lebensstandard verursachen, dass der Bedarf und der Anspruch in den Entwicklungsländern auf vorhandene und zugleich knappe Wasser-Reserven und -Ressourcen weiter zunimmt. Bedroht doch der Mangel am wichtigsten der existenziellen Bedürfnissen nicht nur Südostasien, sondern ganz Afrika und dessen Ökosysteme und die Lebenssituation hundert tausender Menschen.
Das Risiko filtern
Ob und wieviel Wasser in verschiedensten Regionen der Welt verfügbar ist, beengt auch die Entwicklung von Unternehmen. Ein „Wasser-Risikofilter“, als gestaltendes Instrument entwickelt, soll möglichst vielen Unternehmen deren Risiken aufzeigen und ihr „Wasser-Management“ unterstützen.
Ist doch allein schon der Zugang zu genügend Wasser in ausreichender Qualität von hohem wirtschaftlichen Wert. Der Umgang mit Wasser unter nachhaltigen Aspekten bedeutet auch für Unternehmen verantwortlich gegenüber Ökosystemen und der lokalen Bevölkerung mit Wasser umzugehen, weil eben auch eine viel höhere Zahl an Haushalten vom Wasser abhängt.
Gefordert ist vor allem die Agrarindustrie, da von ihr 70 Prozent des weltweiten Wasserverbrauchs beansprucht werden. Diesem Faktum entgegen zu steuern, wird in Zukunft zu Minderungen bei wasser-intensiven Agrargütern führen (müssen) und für die betroffenen Unternehmen zu wirtschaftlichen Risiken werden, warnen WWF und DEG.
Die Entwicklung eines „Wasser-Risikofilter“ soll – einem Lackmus-Test ähnlich – dazu dienen, wasser-bezogene Risiken früh zu erkennen und Investition mit entscheiden. Der Filter soll auch mögliche Handlungen für Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Regionen aufzeigen, die unter Risiko-Aspekten wie Wasserknappheit, -verschmutzung oder Überflutungen direkt betroffen sind oder dass diese Gefährdungen ihre Zulieferkette bedroht.
Achtzig intensiv erfasste Länderinformationen bestimmten das Projekt zur jeweiligen Wassersituation bei umfangreich dokumentiertem Kartenmaterial.
Von über 300 untersuchten Unternehmen haben nach Angaben von DEG und WWF 191 hohe potentielle Risiken im Wasserbereich. Damit werden Wasserrisiken zum politischen Gesamt-Thema, die durch konkrete Maßnahmen unterstützt und zugleich reduziert werden müssen.
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