Zehn „schwache“ Tipps, sich intelligenter zu zeigen…!?
Gebildet, belesen, nur bauernschlau oder tatsächlich intelligent? – Was wohl den Lesern des US-Magazins „The Atlantic“ recht ist, muss wissenschaftlich noch lange nicht auf erwiesenen Tricks beruhen, mit denen jemand Kompetenz vorgaukeln könnte.
Und so bleiben zehn Tricks zum Bluff (entdeckt bei Wirtschaftswoche online) eher banal, die damit beginnen sollen, Dinge zu erfinden. Am besten auf der nächsten Party, wenn sich jemand über den Stoff eines Bestsellers auslässt, das man selbst nicht gelesen hat.
Warum nun ausgerechnet 2000 Briten die Frage nach deren Party-Verhalten gestellt wurde, lässt das US-Magazin „The Atlantic“ offen, doch hatten die Befragten eben die Wahl still zuzuhören, was andere über das Buch erzählen, den Raum zu verlassen oder so tun, als hätte man das Buch ebenfalls gelesen. Das Ergebnis: 62 Prozent wählten Variante III. Scheint es doch intelligent (??) zu machen, wenn man etwas vorgaukelt.
Nun gilt ja das hochnäsige Wort, Niveau sähe nur von unten wie Arroganz aus, weshalb sich dem noch Niveaulosen sich anbietet:
Trage eine Brille, den Brille gilt als schlau; eigentlich nichts Neues. Wer diese nicht braucht und genetisch auf bestimmte Weise geprägt ist, kann dann auch auf Klar-Gläser verzichten.
Eine Studie aus Tschechien will ergeben haben, dass ein schmaler Kopf, eine lange Nase und ein dünnes Kinn mit Intelligenz und Attraktivität assoziiert werden. Mit 80 Fotos wurden Testpersonen konfrontiert, die mögliche Intelligenz werten sollten, die dann mit dem tatsächlichen IQ der Personen verglichen wurde. Fazit: nur bei Männern gilt, dass attraktiv auch intelligent wirken könnte. Auf Frauen treffe ein solches Phänomen nicht zu.
Was Lehrer schon seit Jahrzehnten betonen: Schrift gilt als Ausdruck des Charakters. Nicht zuletzt auch, wie man seinen Namen schreibt oder auch ein Schriftstück unterschreibt. Wer gar seinen Zweitnamen als Initial aufführt, gilt als „zweimal klug“.
Das Ergebnis: Die Proben wollen Intelligenz erkannt haben, wenn der Name des Autors ein mittleres Initial enthielt.
Und selbst am PC gilt: wer „Comic Sans“ im Schreibprogramm verwendet, hält dies vielleicht für lustig, wirke aber inkompetent. Dagegen gelten „Arial“ und „Times New Roman“ als intelligent und kompetent.
Die Banalität der Tipps und Tricks um intelligent sein zu wollen, gipfelt darin, im selben Tempo zu gehen, wie die Personen um einen herum.
Denn wer hinterher schleicht oder schneller läuft, gilt als weniger kompetent und intelligent.
Und auch die weitere Empfehlung macht „sozial-psychologisch“ stutzig: Man trinke nicht nicht in der Öffentlichkeit. Schon gar kein Bier und auch nicht am Arbeitsplatz. Denn der Verzehr von Alkohol zu falscher Zeit am falschen Platz und zur falschen Gelegenheit gilt als dumm und schlecht im Benehmen. Scott Rick und Maurice Schweitzer waren wohl noch nie auf dem Oktoberfest, wenn sie den „verwissenschaftlichen“, dass ein Bier in der Hand zu halten, einen dümmer und inkompetenter aussehen lässt. Prost!
Nun wird man im Festzelt keine Fremdwörter und komplizierte Begriffe in die Runde bringen, um gar mit Fachchinesisch intelligenter zu wirken. Denn ein Daniel Oppenheimer von der Princeton University in New Jersey brachte heraus, dass weniger manchmal mehr sein. Denn klare Worte und ein einfacher Zeichensatz könne stärker beeindrucken als ein ausgefeiltes Vokabular und ein überladenes Schriftbild.
Und jetzt noch der Knüller: „Gepflegter Bart küsst weich und zart!“, gilt nicht nur als seltsame Bauernregel, sondern auch als eine soziologische Empfehlung.
Noch vor wenigen Jahren wäre ein unrasierter Mann im kaufmännischen Business noch undenkbar gewesen. Doch Bärte wirken intelligent.
Das soll Ergebnis einer Studie der Psychologin Barbara Strauß von der Universität Kiel sein. Sie fand heraus, dass Männer klüger erscheinen, die einen Bart ragen.
Dazu ließ sie 85 männliche und weibliche Studenten Fotos von 48 Männern ansehen – die Hälfte mit Vollbart, der Rest war rasiert. Obwohl alle Abgebildeten dieselbe Mimik hielten, wurden die Bärtigen im Durchschnitt von den Probanden deutlich positiver und smarter beurteilt.
Wer jetzt mit Bart noch mit jemandem ansprechen, ganz gleich ob privat oder im Berufsleben, dann stelle Augenkontakt her. Für eine Studie sollten die Teilnehmer ein Video ansehen, auf dem Fremde zum ersten Mal miteinander sprachen. Anschließend sollten sie angeben, für wie intelligent sie jede der Personen hielten. Menschen, die konsequent auf Augenkontakt setzten, wurden generell als deutlich intelligenter eingeschätzt.
Und der Höhepunkt zum Schluss: Kleider machen Leute, lautet ein bekanntes Sprichwort. Das nun ist keine Überraschung. Denn Kleidung wirkt, wie andere uns wahrnehmen.
Dazu bedurfte es allerdings nicht auch einer Studie von Dorothy Behling und Elizabeth Williams. Auch wenn die Beiden heraus fanden, dass gut angezogene Schüler automatisch intelligenter wirken. Ähnlich verhalte es sich im Vorstellungsgespräch. Und wenn Frauen sich beim Bewerbungsgespräch maskulin kleiden oder für diesen Tag gar einen männlichen Duft verwenden, wie eine ur-alte Studie aus Japan glauben machte, werden angeblich eher eingestellt.
Mann, bin ich normal! Und das ist gut so! Und bleibt hoffentlich so!
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