Was kommt nach 1.000 Verträgen auf den Start der Kampagne..?
In der badischen Kleinstadt sind sie im Altenheim kaum mehr anzutreffen – die Zivis, die einst mit dazu betrugen, dass das Pflegepersonal entlastet wurde und trotzdem ist man beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend „sehr zufrieden“ mit dem bisherigen Stand der Anmeldungen zum neuen Bundesfreiwilligendienst (BFD).
So gilt das Interesse als, nur weil seit Mitte Mai im Schnitt 250 Freiwillige pro Woche einen Vertrag für den Bundesfreiwilligendienst unterschrieben haben. Was weitere 14.000 freiwillige Verlängerungen des Zivildienstes über den 1. Juli insgesamt bedeuten, muss offen bleiben.
Dabei rechnen die Verbände noch mit einer Vielzahl weiterer Vertragsschlüsse, was dazu führen könnte, dass es ab 1. Juli die Zahl der Freiwilligen so hoch ist wie die der 19.900 aktuell im Dienst
befindlichen Zivis.
Nach ministeriellen Angaben gebe es viele Einrichtungen und Verbände, die jetzt schon
mehr Verträge mit Freiwilligen unterschrieben haben als sie je Zivis hatten, was über den Bundesfreiwilligendienst im Sport eine Erfolgsgeschichte sei. Besonders kleine und mittlere Vereine sei dieser neue Dienst eine einmalige Chance, zumal man auch ältere Menschen für gewinnen könne.
Spannende Einsatzfelder
Auch in städtischen Bereichen sind wohl „sehr spannende Einsatzfelder“ möglich, vom Kindergarten über die Schule, kulturelle Einrichtungen, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen.
Der Bundesfreiwilligendienst, angelegt als Freiwilligendienst aller Generationen, gilt aus politischer Sicht eröffnet als Handlungsfeld für gesellschaftliches Engagement und als Baustein für eine bessere Bürgergesellschaft.
Der Bund erklärt, dass die Hausaufgaben gemacht seien, weil man die Verbände und sozialen Einrichtungen auf den Wegfall des Zivildienstes vorbereitet und ein tragfähiges Konzept für den neuen Bundesfreiwilligendienst erarbeitet habe.
Werben doch auch die Regionalbetreuer des Bundesamtes für Familie und
zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) umfassend in Schulen um
Freiwillige und auch alle 190 Berufsinformationszentren der Bundesagentur für Arbeit wurden mit
Informationsmaterial versorgt..
Und es seht mit 350 Millionen Euro so viel Geld wie nie zuvor für freiwilliges Engagement bereit, das durch Länder und Kommunen unterstützt werden soll, um Anreize für
freiwilliges Engagement zu schaffen.
Und alles fast für „umsonst“…?!
Ob sich allerdings die „angepeilte Zahl“ von 35.000 Freiwilligen bereits 2012 erreichen lässt, muss verglichen werden, dass die Wohlfahrtverbände in der Vergangenheit oft mehr als 70.000 Bewerbungen für Freiwilligendienste hatten.
Der Bundesfreiwilligendienst steht Männern und Frauen jeden Alters nach deren Vollzeitschulpflicht offen. Wie in den Jugendfreiwilligendiensten dauert der Einsatz in der Regel
zwölf, mindestens sechs und höchstens 24 Monate. Der Bundesfreiwilligendienst ist grundsätzlich vergleichbar mit einer Vollzeitbeschäftigung. Sind die Freiwilligen älter als 27 Jahre, ist
auch Teilzeit von mindestens 20 Wochenstunden möglich. Wie der Zivildienst soll auch der Bundesfreiwilligendienst für den Arbeitsmarkt neutral sein. Er soll nicht verdrängen und auch nicht zum Ersatz regulärer Arbeitskräfte führen, sondern allein unterstützende Tätigkeiten beinhalten.
Der BFD soll die bisherigen Plätze der Zivis besetzten, erweitert auf Sport, Integration, Kultur und Bildung. Die Freiwilligen werden gesetzlich sozialversichert. Das Taschengeld hat in Ost und West eine einheitliche Obergrenze. Es wird wie im FSJ/FÖJ nicht vorgegeben, sondern frei mit den Trägern vereinbart. Die Eltern der Freiwilligen erhalten Kindergeld.
Freiwilligendienst meint